Rezension

spannend, vielfältig und sehr viel Lokalkolorit

Bretonisches Leuchten - Jean-Luc Bannalec

Bretonisches Leuchten
von Jean-Luc Bannalec

Bewertet mit 4 Sternen

Kommissar Georges Dupin macht zusammen mit seiner langjährigen Freundin und Chefkardiologin Claire Lannoy Urlaub im malerischen Trégastel in der nördlichen Bretagne. „Für Georgs Dupin war es die Hölle. Sie machten Ferien. Strandurlaub. Schlimmer konnte es nicht sein.“ (Zitat S. 9) Doch so beschaulich sollte es nicht bleiben, denn in Trégastel passiert viel. Zuerst verschwindet die Holzstatue der Heiligen Anne aus einer Kapelle, anschließend Alizée Durant, die Frau eines Hotelgastes. Ein Anschlag wird auf die Abgeordnete Vivianne Rabier verübt und außerdem wird die Leiche einer Frau in einem nahegelegenen Steinbruch gefunden. Es stellt sich schnell heraus, dass es Mord war. So viele Verbrechen lassen Dupin natürlich nicht ruhen, er fängt an zu ermitteln. Allerdings lässt man ihn nicht, denn sowohl Claire als auch seine Kollegen in Concarneau bestehen darauf, dass er sich erholt. Außerdem ist der zuständige Kommissar aus Lannion gar nicht mit Dupins Einmischung einverstanden. Deshalb muss er die Zusammenhänge der ganzen Geschehnisse heimlich herausfinden. Dabei entdeckt er Ungereimtheiten beim Steinbruchbesitzer Chastagner sowie beim Abgeordneten Ellec. Und wie passt die zweite Leiche dazu? Bei all seinen Ermittlungen versucht Dupin, sich besonders von Claire nicht erwischen zu lassen. Aber auch Claire hat so ihre Geheimnisse.

Dies ist der sechste Fall für Kommissar Dupin. Die Handlung ist vielfältig und spannend, die Auflösung überraschend. Dem Autor merkt man seine Liebe zur Bretagne deutlich an, er schreibt sehr schwärmerisch über Landschaft, Menschen, Küche und historische Fakten. Dieses Mal haben mir besonders die Beschreibungen der rosa Granitküste so richtig Lust auf Urlaub gemacht – was für eine traumhafte Landschaft.

Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist in einer guten Sprache geschrieben, auch der Humor kommt nicht zu kurz.  Immer wieder fließen kleine bretonische Ausdrücke ein, die aber auch übersetzt werden. Das Cover ist passend und zeigt eine felsige Küstenlandschaft. Im Umschlag sind vorne und hinten kleine Karten des Schauplatzes, so dass man sofort weiß, wo man sich befindet. Das gefällt mir immer besonders gut.

Dieser Dupin-Krimi war mal ein wenig anders als seine Vorgänger, dennoch habe ich ihn wieder mit Genuss gelesen.