Rezension

Spannend - von Anfang bis zum Ende

Die Falle - Melanie Raabe

Die Falle
von Melanie Raabe

Bewertet mit 4 Sternen

Linda Conrads ist eine erfolgreiche Autorin, die seit Jahren komplett zurückgezogen lebt. Ihre Schwester wurde vor vielen Jahren brutal ermordet. Linda hat sie damals blutüberströmt aufgefunden und den Mörder flüchten sehen. In ihrer zurückgezogenen Welt widmet sich Linda nur noch dem Schreiben und hat bis auf ihren Verleger und Haushaltshilfe keine Außenkontakte mehr. Als Linda im Fernsehen eine Reportage sieht, glaubt sie im Fernsehen den Mörder zu erkennen. Nun kommt alles wieder in ihr hoch, alles Erlebte und Geschehene. Linda will, dass der Mörder zur Verantwortung gezogen wird und sie überlegt, wie sie das tun kann. Sie schmiedet einen Plan und will den Mörder in eine Falle locken.

Die Autorin Melanie Raabe hat den Roman in einer packendenden Weise geschrieben. Durch die wechselnden Darstellungsformen, taucht man in Lindas Leben einmal als Beobachter ein, betrachtet die Geschichte von außen, sobald Linda aus der „Ich“-Perspektive erzählt, wird man von der wirren Gefühlswelt, Zerrissenheit und Ängsten der scheinbar kranken Autorin mitgerissen. Hervorzuheben ist die Strategie, die Linda entwickelt, um den Mörder in die Falle zu locken, die Perfektion des Plans und deren Umsetzung.

Die Reaktionen und Handlungen Lindas sind teilweise so konfus, dass man manchmal nicht weiß, ob Linda schizophren ist, ob ihre Wahrnehmung richtig ist oder sie sich in ihre Ängste einfach nur hineinsteigert. Der Blick in Lindas seelisches  Durcheinander ist richtig gut dargestellt. Durch den Wechsel zwischen Realität und Lindas „Roman“ wird zudem eine Spannung erzeugt, die den Leser das Gefühl gibt, das Buch nicht zur Seite legen zu können.

Phasenweise wird man auf die falsche Fährte geführt, so dass das Ende überrascht. Ein packender Roman, keineswegs langweilig. Eine gut durchdachte Geschichte, die durch die Wechselbäder der Geschehnisse und Gefühle zum Weiterlesen anregt.