Rezension

Spannend, witzig und auch leise Töne

Sörensen fängt Feuer - Sven Stricker

Sörensen fängt Feuer
von Sven Stricker

Bewertet mit 5 Sternen

Sörensen fängt Feuer ist bereits der zweite Band um den vornamenlosen Ermittler Sörensen, den es aus Hamburg in das vermeintlich beschauliche Katenbüll verschlagen hat. Auch ohne Teil 1 zu kennen, kann man das Buch problemlos lesen.

Mit dem Marktplatz samt Stand von Käse-Käthe, dem China-Restaurant Peking-Ente und dem Eiscafe Pinocchio und nicht zu vergessen dem Dorfkrug wird die Umgebung vortrefflich geschildert.

Sörensen ist ein nicht ganz einfacher Mensch, er verabschiedet sich am Telefon grundsätzlich erst, wenn er aufgelegt hat und ist auch sonst nicht immer mit dem größten Feingefühl ausgestattet. Sein Kampf mit seiner Angststörung wird sensibel beschrieben, ohne dass es das Buch dominiert. 

Sörensen ist aber nur einer von einigen schrägen Charakteren, die das Buch so lesenswert machen. Die humorvollen Dialoge haben mich oft zum Grinsen gebracht. Ein Beispiel:
Der Pfarrer deutete auf die Sitzecke vor dem Fernseher.
"Wollen Sie etwas trinken? Ein Wasser?"
"Danke, nein. Ich muss noch fahren."
"Ich hätte eines ohne Kohlesäure".
"Ja, dann gern".

Dabei wird das Buch aber nie flach, es spricht neben dem spannenden Kriminalfall in einem Sektenumfeld eben auch Depression und Angststörungen, schwierige Eltern-Kind-Beziehungen und das Gefühl von Einsamkeit an.

Für mich ein rundum gelungenes Leseerlebnis, spannend, humorvoll und auch mit leisen Tönen, einhergehend mit schrägen norddeutschen Charakteren. Gerne mehr davon! 
Ich freue mich schon auf die bald anstehende Verfilmung von Teil 1!