Rezension

Spannende Afrikageschichte

Es geschah in dunkler Nacht - Jane Shemilt

Es geschah in dunkler Nacht
von Jane Shemilt

Bewertet mit 3.5 Sternen

Emma ist eine von den jungen Frauen, die alles auf einmal wollen: eine Karriere als Gynäkologin und Forscherin, einen netten Mann, der ebenfalls Karriere macht, zwei hübsche, problemlose Töchter und ein perfektes Heim. Dabei ist sie gestresst und überfordert, besonders als noch ein kleiner Sohn namens Sam geboren wird. Als ihr Mann ein Forschungsstipendium in Botswana angeboten bekommt, geht sie nur widerwillig mit in das fremde Land. Dort verschwindet ihr kleiner Sohn spurlos und trotz aller Mühe der Polizei wird er nicht gefunden. Mutlos kehrt die Familie nach England zurück.

Emma ist keine sympatische Hauptfigur. Sie ist egozentrisch und alles dreht sich um ihre Probleme und Sorgen, dabei verliert sie den anderen Teil der Familie aus dem Blick. Auch in Afrika sorgt sie sich zuerst um ihr eigenen Wohlergehen, die Angestellten werden zwar nicht schlecht behandelt, aber Emma interessiert sich nicht für sie, so lange sie ihre Arbeit machen. Das rächt sich, als Sam verschwunden ist, denn sie hat nie sonderlich auf ihre Umgebung geachtet und kann der Polizei nur wenig helfen. Ihre Kindheitserlebnisse mit einem sehr fordernden Vater werden angedeutet.

Das Buch ist stellenweise etwas holprig übersetzt, manchmal stutzte ich bei Redewendungen. Ansonsten ist es aber flott und gut lesbar geschrieben. Der Schluss kommt etwas plötzlich und ist nicht sehr realistisch, aber insgesamt lässt sich das Buch gut lesen und ist auch phasenweise sehr spannend.