Rezension

Spannende Cold-Case-Ermittlungen

Wisting und der Atem der Angst
von Jørn Lier Horst

Bewertet mit 5 Sternen

Der Serienmörder Tom Kerr sitzt bereits seit mehreren Jahren im Gefängnis. Mittlerweile hat er einen weiteren Mord gestanden und den Ermittlern angeboten, sie zu dem Ort zu führen, an dem er damals die Leiche vergraben hat. Trotz hoher Sicherheitsmaßnahmen gelingt Tom Kerr dabei eine spektakuläre Flucht. Der Verdacht liegt nahe, dass er dabei Hilfe von seinem damaligen Partner, den die Presse stets als "Der Andere" titulierte, hatte. Wisting muss nun nicht nur den flüchtigen Serienkiller wieder dingfest machen, sondern die Identität des geheimnisvollen Helfers lüften. Außerdem versucht man, ihn zum Sündenbock für den verpatzten Einsatz zu machen....

Die Krimi-Reihe um Kommissar William Wisting gibt es bereits seit vielen Jahren. Nach "Wisting und der Tag der Vermissten" und "Wisting und der fensterlose Raum", ist "Wisting und der Atem der Angst" allerdings erst der dritte Band der Wisting-Reihe, der zur Cold-Case-Serie gehört. Man kann den aktuellen Ermittlungen aber auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Band gelesen hat. Denn der Autor streut wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung ein. 

Der Start ist alles andere als gemächlich, denn man ist sofort mitten im Geschehen und folgt gebannt den spannenden Ereignissen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wodurch man nicht nur eine gute Gesamtübersicht  erhält, sondern außerdem früh in den Sog der Ermittlungen gerät. Dieser Cold-Case ist durch die Flucht des Serienkillers brandaktuell und äußerst spannend. Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man die entsprechenden Szenen mühelos vor Augen hat und sich ganz auf den Fall einlassen kann. Und der hat es wirklich in sich. Immer wenn man meint, dass man der Lösung einen Schritt näher gekommen ist, sorgen überraschende Wendungen dafür, dass man die eigenen Ermittlungen überdenken muss. Zum Ende hin gipfeln die Ereignisse in einem hochspannenden Finale, bei dem man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. 

Diese Cold-Case-Ermittlungen haben es wirklich in sich. Die Spannung ist von der ersten Seite an spürbar, kann durchgehend gehalten werden und sich zum Ende hin sogar noch steigern.