Rezension

Spannende Dystopie

Todeslieder - Nina Rudt

Todeslieder
von Nina Rudt

Bewertet mit 4.5 Sternen

Nach Ende des dritten Weltkrieges sind die meisten Großstädte unbewohnbar und die Menschen in strenge Klassen unterteilt. Ivy ist die Tochter eines Präsidenten und führt ein Leben im Überfluss, während die unteren Klassen ums Überleben kämpfen. Als ihre kleine Schwester entführt wird, hinterlässt der Täter ein Todeslied am Tatort. Verzweifelt versucht Ivy ihre Schwester zu finden und den Kidnapper zu stoppen, bevor er seine tödliche Melodie zu Ende gewebt hat...

Nina Rudt entwirft eine düstere Zukunft, in der Musik eine tödliche Waffe ist. Totenweber komponieren Lieder mit denen sie manipulieren und töten können und werden dafür gefürchtet und ausgegrenzt. Die strenge Einteilung in Klassen führt zu ständigen Auseinandersetzungen um die Entscheidungsgewalt. Als Präsidententochter ist Ivy behütet aufgewachsen und hat das herrschende System nie in Frage gestellt. Sie kann nicht abschätzen, in welche Gefahr sie sich begibt, als sie beschließt, nach ihrer Schwester zu suchen und handelt oft impulsiv, aber sie hat das Herz auf dem rechten Fleck und entwickelt sich weiter.
Die Geschichte ist spannend und temporeich, hier und da fehlt es an Ausschmückungen und Charaktertiefe, nichtsdestotrotz ist Todeslieder ein lesenswerter Debütroman mit einer originellen und unverbrauchten Geschichte und interessanten Figuren. Stimmungsvoll, überraschend und packend bis zum Schluss.