Rezension

Spannende Dystopie, die mit starken Charakteren und liebevoll ausgearbeiteten Details punktet

Die Perfekten - Caroline Brinkmann

Die Perfekten
von Caroline Brinkmann

Bewertet mit 4.5 Sternen

Da ich Dystopien liebe, musste ich „Die Perfekten“ von Caroline Brinkmann auf jeden Fall lesen. Den Leser erwartet hier eine typische Dystopie aus dem Jugendbereich, in der die Autorin mit vielen Details und starken Charakteren punktet. Man fliegt nur so durch die Seiten und ich warte nun sehnsüchtig auf den zweiten Band.

Rain lebt in einer Welt, in der Menschen nach ihren Genen beurteilt werden. Menschen werden in G1, G2 und G3 eingeteilt. Während man als G1 gute Chancen auf einen Job hat, befinden sich Menschen mit G3 schon am Rande der Gesellschaft. Sie werden häufig vor der Geburt abgetrieben, wenn genug Geld vorhanden ist. Rain ist sogar noch weniger wert als ein G3. Sie ist ein Ghost und existiert für die Gesellschaft nicht. Da Ghosts für Krankheiten oder terroristische Angriffe verantwortlich gemacht werden, gibt sich Rain als G3 aus. Ihr Leben lang muss sie sich verstecken, um nicht aufzufliegen. Doch eines Tages ändert sich alles und Rain begeht einen fatalen Fehler.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des bildhaften und lockeren Schreibstils von Caroline Brinkmann sehr leicht gefallen. Ich hatte direkt Bilder im Kopf und konnte mir die Welt von Rain gut vorstellen. Während ihr Zirkel Grey eher einem Viertel der sozialen Unterschicht gleicht, ist die Welt der Perfekten luxeriös und schillernd. Technisch raffinierte Roboter für alle möglichen Bereiche gehören zum Alltag der Reichen. Dank vieler kleiner Details macht es richtig Spaß, die Welt von Rain und den Gesegneten zu entdecken. Man fliegt nur so durch die Seiten und kommt viel zu schnell am Ende an. Vom Grundgerüst her wird hier zwar nicht das Rad neu erfunden, aber die Autorin punktet mit vielen liebevoll ausgearbeiteten Details und starken Protagonisten. Auf diese Weise gelingt es ihr, sich von ähnlichen Dystopien abzugrenzen und etwas Eigenes zu erschaffen. Die Hauptprotagonistin Rain habe ich von Anfang an ins Herz geschlossen. Sie ist clever, mutig und hat einen starken Willen. Mein absoluter Liebling ist aber unbestritten Rains Fuchsmanguste Cassiopaio. Ich liebe dieses verfressene Tier, das ständig Unsinn im Kopf hat. Cassiopaio lockert die Geschichte an einigen Stellen auf, weil man einfach nicht anders kann, als über ihn zu lachen. Er ähnelt einem Frettchen mit flauschigem roten Fell und großen Ohren. Zudem ist er äußerst verfressen und stibitzt gerne glitzernde Gegenstände. Absolut herrlich! Die Handlung ist durchweg interessant und ich hatte keine einzige Durststrecke. Insgesamt passt hier einfach alles zusammen. "Die Perfekten" ist eine lesenswerte Dystopie, die mir schöne Lesestunden bereitet hat. Da der Cliffhanger wirklich fies ist und das Buch mitten in der Handlung abbricht, ist es so gut wie unmöglich, den Folgeband nicht zu lesen.

Fazit: Ich habe „Die Perfekten“ von Caroline Brinkmann innerhalb von kürzester Zeit verschlungen. Die Autorin konnte mich von Anfang an gut abholen und starke Charaktere sowie liebevolle Details lassen das Leserherz höherschlagen. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!