Rezension

Spannende Ermittlungsarbeit, klischeehafte, blasse Personen

Dunkel Land
von Roxann Hill

Bewertet mit 3.5 Sternen

Eine leichte, unterhaltsame Lektüre für zwischendurch. An der Ermittlungsarbeit habe ich nichts auszusetzen. Es gefällt mir, dass man als Leser immer denkt: Und jetzt? Wo soll eine neue Spur herkommen? Was haben sie nicht bedacht? Wie könnte es gewesen sein? Was machen die Ermittler jetzt? Wer könnte es gewesen sein? (Übrigens, wer der Mörder/die Mörderin war, habe ich schon in der Mitte des Buches geahnt und lag richtig.)

Die Handlungsidee fand ich originell, doch ein wenig unglaubwürdig: Verena, eine junge Frau mit der kleinen Tochter ihrer verstorbenen Schwester, nimmt einen Job zur Betreuung eines Neffen an. Der Ort entpuppt sich als Gut Wuthenow (Havelgegend) und der Neffe ist ein erwachsener Mann, der durch einen Schuss in den Kopf Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis hat. Nehmen wir das mal als romanhaft hin, auch, dass die unbedarfte Verena mit ihm, der Kriminalist / Profiler ist, in einen Mordfall mit hineingezogen wird.

Für die Romanhandlung würde ich also 4 Punkte geben; die Gestaltung der Personen finde ich allerhöchstens 3 Punkte wert. Probleme werden kurz in einem Satz angerissen und nicht weiter verfolgt, gehen nicht tiefer. Die Figuren bleiben flach oder klischeehaft (die reiche Tante, der Neonazi, …). Schade, denn hier ist durchaus Potential vorhanden. Das Ende lässt denken, dass dies der Auftakt einer Serie ist.

P.S. Sowohl Titel als auch Coverbild haben keinen oder wenig Bezug zum Roman.