Rezension

Spannende Erzählung über eine Pandemie im Gruselgewand

Lonsky und die Herren -

Lonsky und die Herren
von Dietrich Pietsch

Bewertet mit 4 Sternen

In "Lonsky und die Herren" von Dietrich Pietsch streift ein Mann mit dem seltsamen Namen Lonsky durch ein Land, welches durch eine schreckliche Seuche nahezu entvölkert wurde. Lonsky will nur überleben und ist daher ständig auf der Suche nach etwas Eßbarem und einem Schlafplatz. In einer kleinen Stadt findet er überraschend eine Bleibe in einem Hotel, das von einer Frau mit dem Namen Daria geleitet wird. Er bekommt einen Job in einem Krankenhaus, bei dem ihm Karl, ein Freund von Daria, zur Seite steht. Diesen Job sollen die beiden für die "Herren" erledigen, die auch Gäste im Hotel sind.

Wird Lonsky der Seuche weiterhin entkommen können? Wird er mit Karl die Aufgabe der Herren meistern? Und wer und wo sind diese Herren?

Dietrich Pietsch greift in seinem Debütroman ein sehr aktuelles Thema auf, das die Leser/innen sogleich in seinen Bann zieht. Lonsky, als einsam umherstreifender Wolf gewinnt sofort die Sympathien und man leidet und freut sich gleichermaßen mit ihm, egal ob er über geliebte verlorene Menschen trauert oder die, wenn auch sehr einfache, aber warme Geborgenheit genießt.

Dem Autor gelingt es sehr geschickt, unterschwellig durch bildhafte Wortwahl Ängste, Spannung und Grusel bei seinen Leser/innen zu erzeugen, die sie durch den kompletten Roman begleiten. Die Bilder sind so überzeugend, dass man das Gefühl bekommt, die Straßen selber entlangzulaufen oder mit dem Motorrad zu befahren. Immer mit der Angst im Nacken, selber an der Seuche zu erkranken.

Fazit:

Ein sehr gelungener Debütroman, der aufgrund der aktuellen Pandemiesituation die Leser/innen sehr nachdenklich zurückläßt. Neben den Spannungs- und Gruselmomenten weiß der Roman auch durch sehr liebevoll gezeichnete Gefühlssequenzen zu überzeugen.

Einziger Wermutstropfen sind für mich die unglaublich zahlreichen Rechtschreibfehler, die mich tatsächlich im Lesefluß zu häufig unterbrochen haben. Hier hätten die Lektoren erheblich besser arbeiten müssen.