Rezension

Spannende Familiengeschichte

Die Schwestern vom Ku'damm: Tage der Hoffnung - Brigitte Riebe

Die Schwestern vom Ku'damm: Tage der Hoffnung
von Brigitte Riebe

Bewertet mit 5 Sternen

In ihrer Romanreihe „Die Schwestern vom Ku'damm“ nimmt Brigitte Riebe den Leser mit auf eine spannende Zeitreise in die Mitte des 20. Jahrhunderts nach Berlin.

„Tage der Hoffnung“ ist der dritte Band der Trilogie und spielt in den Jahren 1958 bis 1963. Da die Ereignisse in diesem Band auf die Geschehnisse der vorherigen Teile aufbauen, halte ich es für ratsam, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Nach Rike und Silvie steht diesmal mit der 24-jährigen Florentine die jüngste der Thalheim-Schwestern im Mittelpunkt des Geschehens.

Flori kehrt nach einer herben Enttäuschung aus Paris zurück in ihre Heimatstadt Berlin. Statt sich allerdings - wie ihre Familie es gerne sehen würde - voll und ganz dem Modekaufhaus der Thalheims zu verschreiben, steckt die schon immer ein wenig rebellische Flori ihr ganzes Herzblut weiterhin in die Kunst. Sie will ihren großen Traum verwirklichen und bewirbt sich um einen Studienplatz an der Hochschule für bildende Künste…

Schon nach wenigen Seiten war ich wieder mit den Thalheims und ihrem Umfeld vertraut und habe gespannt das Geschehen verfolgt. Nicht nur für Flori gilt es, nachdem sie nach hartem Kampf ihr erstes Etappenziel erreicht hat und als Studentin an der Hochschule angenommen wurde, zahlreiche Hürden zu überwinden, auch die anderen Familienmitglieder durchleben in diesem Band wieder einige Höhen und Tiefen - die Thalheims dürfen sich an den schönen Dingen der Zeit erfreuen, müssen aber auch einige Veränderungen hinnehmen und mehrere Schicksalsschläge erdulden.

Brigitte Riebe wartet mit einer großen Portion Zeit- und Lokalkolorit auf und erweckt das Berlin der ausgehenden 1950er und beginnenden 1960er Jahre vor den Augen des Lesers zum Leben. Zahlreiche historische Fakten und Ereignisse aus Politik, Gesellschaft und Kultur verleihen dem Roman eine wunderbare Authentizität - die zunehmenden Spannungen zwischen Ost und West und der Mauerbau spielen genauso eine Rolle wie die Stadtentwicklung mit dem Neubau der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, dem Aufbau des Hansaviertels oder auch der Planung der Gropiusstadt. Auftritte realer Persönlichkeiten wie zum Beispiel Marlene Dietrich, Rut und Willy Brandt oder auch John F. Kennedy runden das abwechslungsreiche Romangeschehen ab.

„Die Schwestern vom Ku'damm-Tage der Hoffnung“ hat mir sehr gut gefallen – die Mischung aus unterhaltsamer Familiengeschichte und spannender Historie hat mir ein paar kurzweilige Lesestunden beschert.