Rezension

Spannende Fantasy und eine magische Verbindung zwischen Donnertigerin und "Affenkind"

Der Lotuskrieg: Last Stormdancer -

Der Lotuskrieg: Last Stormdancer
von Jay Kristoff

Bewertet mit 3 Sternen

Viele Jahre vor den Ereignissen in "Stormdancer" hat die Lotusgilde vor nicht allzu langer Zeit mit dem Anbau und Verkauf des Blutlotus begonnen und die Natur spürt schon die Auswirkungen, andere Pflanzen wachsen nicht mehr gut, die Menschen werden krank und die Tiere bekommen auch kaum noch Nachwuchs. Sogar die mächtigen Donnertiger sind betroffen.

Jun erkennt die große Gefahr, die vom Blutlotus ausgeht und ist entschlossen, die Welt zu retten. Aufgrund einer Weissagung geht er dabei Risiken ein und reist auf der Suche nach Hilfe zu den Donnertigern, mit denen er als sogenannter "Bruder der Yōkai" kommunizieren kann. 

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive der Donnertigerin Koh, die Menschen als Affenkinder bezeichnet und einen interessanten Blickwinkel auf die Welt der Menschen bietet. Sie weiß zunächst nicht, was sie von Jun halten soll, doch dann spüren die beiden eine ganz besondere Verbindung zwischen sich, die über Vertrauen hinausgeht. Sie beschließt, ihm zu helfen, obwohl ihre Artgenossen von weiblichen Donnertigern erwarten, dass sie sich ruhig verhalten und Nachwuchs produzieren.

Nach dem Tod des Kaisers kämpfen seine zwei Söhne um die Nachfolge und gehen dabei Bündnisse ein, um sich den Sieg zu sichern. Währenddessen steigt die Lotusgilde auf und auch wegen der Kurzgeschichte "Wollte es doch regnen", die in diesem E-Book enthalten ist, kann man sich denken, wie das ausgehen wird. Es ist schon frustrierend zuzusehen, wie kurzfristige Ziele wie Macht und Reichtum weniger Individuen wichtiger scheinen als die furchtbaren langfristigen Folgen für die Natur und das gesamte Volk. 

Fazit
Mir hat die Kombination aus spannender Fantasy und Gesellschaftskritik und auch die Verbindung zwischen Jun und Koh sehr gut gefallen, auch wenn es etwas gedauert hat, bis ich mich an ihre Perspektive gewöhnt habe. "Wollte es doch regnen" bietet noch einen kleinen Einblick in das Leben einer "Unreinen" und insgesamt hätten beide Geschichten gern noch länger sein können.