Rezension

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Spannende Fortsetzung

Die Frequenz des Todes - Vincent Kliesch

Die Frequenz des Todes
von Vincent Kliesch

Bewertet mit 5 Sternen

Achtung: Band 2 – kleine inhaltliche Spoiler zu Band 1 vorhanden.

Ein Notruf bei der Polizei, der plötzlich unterbrochen wurde, lässt Kommissar Holder misstrauisch werden, denn in dem Notruf spricht eine Frau über die Entführung ihres Babys. Doch warum wurde das Gespräch unterbrochen? Um des Rätsels Lösung näher zu kommen, wendet sich Holder an den forensische Phonetiker Matthias Hegel. Dieser soll anhand der Hintergrundgeräusche zuordnen, woher das Gespräch kam. Doch Hegel sitzt nach wie vor in Untersuchungshaft, weshalb er erneut auf die Recherchearbeit der True-Crime-Podcasterin Jula zurück. Zunächst weigert sie sich, doch Hegel weiß etwas über Julas Bruder und um diese Informationen zu erhalten, würde Jula alles tun.

Meine Meinung

Schon der erste Band rund um das Ermittlerduo Mathias Hegel und der Podcasterin Jula hat mir spannende Lesestunden bereitet und nach dem Cliffhanger am Ende war ich mehr als gespannt auf die Fortsetzung.
Der Einstieg fällt sehr leicht, denn es beginnt umgehend mit dem Notruf der Mutter, so dass es von Beginn an spannend wird. Dabei schreibt Vincent Kliesch absolut fesselnd und mitreißend und als Leser ist man hier mitten im Geschehen.
Gerade als Mutter ist das Thema rund um die Kindesentführung immer sehr intensiv und man leidet auch hier gleich mit der Mutter mit, zumal auch Dinge passieren, die man als Leser einfach nicht begreifen kann und auch will. Durch die wchselnden Perspektive zwischen Heigel und Jula, aber auch Blickwinkel auf die Opfer und Täter glaubt man, einen guten Überblick zu haben. Doch ganz oft führte mich der Autor hier aufs Glatteis und überraschte mich mit immer neuen Plottwist. Also auch im zweiten Band weiß man nicht so genau, was wahr ist und was nicht und wem man sein Vertrauen schenken kann.
Wie schon erwähnt, wechselt der Autor innerhalb seines Thrillers die Perspektive. Mal begleitet man die Podcasterin Jula, mal Hegel, der hier aber eher im Hintergrund agiert. Aber auch die Blickwinkel der Opfer und Täter werden beleuchtet. All diese Perspektiven vermischen sich geschickt zu einem gekonnten Verwirrspiel und nicht alles ist so, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint.
Mit seinen beiden Hauptfiguren Jula Ansorge und Matthias Hegel hat Vincent Kliesch zwei absolut spannende Personen gezeichnet. Bereits in Band 1 konnte man sie gut kennenlernen und doch bleibt mir vor allem Hegel ein Rätsel. Hochintelligent und mit seiner besonderen Gabe des Hörens ist er schon aussergewöhnlich, doch in ihm ist auch eine dunkle Seite. Ich kann allerdings nach wie vor nicht einschätzen, inwieweit man ihm trauen kann oder halt auch nicht. Jula Ansorge ist eine junge Frau, mit der ich mich recht schnell identifizieren konnte und auch hier konnte ich ihre Gefühle und Handlungen sehr gut nach- und mitempfinden. Auch bei Jula bin ich letzten Ende sehr gespannt, wie sich all das Vergangene noch auflösen wird, denn auch hier bleiben noch genügend Fragen, vor allem die zentrale Frage um den vermutlichen Tod ihres Bruders, ungeklärt.
Neben den beiden sorgen noch einige weitere, teils bekannte, teils neue Figuren für die nötigen Wendungen und das voranschreiten der Handlung. Gerade mit dem Psychiater Dorm hat Kliesch hier wieder eine Figur gezeichnet, die mich immer wieder überrascht hat.

Mein Fazit

Auch mit “Die Frequenz des Todes” hat mich Autor Vincent Kliesch fesseln und begeistern können. Mit überraschenden Wendungen und unvorhersehbar agierenden Charaktere wurde der Thriller zu einem wahren Pageturner, der trotz all der Spannung mit recht wenig Blut vergießen auskommt. Also auch die zartbesaiteten Leser sind hier gut aufgehoben. Natürlich habe ich auch dieses Mal noch so einige Frage offen und bin mächtig gespannt, wie es mit Hegel und Jula weitergehen wird. Empfehlenswert!