Rezension

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Spannende Fortsetzung

Das Laicos-Project, Taken - Das erfrorene Land - Erin Bowman

Das Laicos-Project, Taken - Das erfrorene Land
von Erin Bowman

Inhalt:

Nachdem die Rebellen in Taem entdeckt haben, dass es in der ausgerottet geglaubten Gruppe A doch noch Überlebende gibt, machen sie sich auf den Weg dorthin. In der Hoffnung, Verbündete zu finden, nehmen sie die lange und gefährliche Reise in Kauf. Und das, obwohl der Orden ihnen auf der Spur ist und sie zahlenmäßig weit unterlegen sind. Als sogar noch Ordensmitglieder unbemerkt in ihre Gruppe eingeschleust werden, stellt sich die Frage, ob sie wirklich eine Chance haben, ihr Ziel zu erreichen.

 

Meinung:

Die Handlung setzt in diesem Band einige Wochen nach Ende des Vorgängers ein. Gray hat sich gemeinsam mit einigen anderen Rebellen auf den Weg zu Gruppe A gemacht, weil sie sich in ihnen wichtige Verbündete erhoffen.

 

Gray ist ziemlich impulsiv und handelte bisher eher spontan, allerdings macht er sich mittlerweile mehr Gedanken darüber, welche Konsequenzen seine Handlungen haben könnten und er handelt verantwortungsbewusster, auch wenn er immer noch oft durch seine Gefühle getrieben wird.

Genau das macht ihn zu einem realistischen Protagonisten, dem man seine Jugend auch anmerkt und durch den es nie langweilig wird, weil seine Reaktionen nicht immer vorhersehbar sind.

 

Die meisten Personen, die ihn auf der Reise begleiten, lernt man im Laufe des Buches gut kennen und die bisher eher oberflächlich wirkenden Charaktere erhalten mehr Tiefe, indem man mehr über sie erfährt und ihnen bestimmte Eigenschaften zuordnen kann.

 

Das Buch startet mit dem Beginn der gefährlichen Reise, sodass es von Anfang an nicht an Spannung fehlt. Mit jeder Seite steigert diese sich, bis es zum ersten Konflikt kommt – und die Spannung von dort an nur noch weiter und weiter steigt. Es gibt nur kurze Passagen, in denen die Charaktere sich in keiner Situation befinden, bei der man als Leser mitfiebern und -hoffen muss und es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen und größere Pausen einzulegen. Viele Kapitel enden mit einem Cliffhanger, der einen sofort zum weiterlesen verleitet.

 

Band 2 dieser Trilogie konnte mich mit vielen Wendungen und Entdeckungen überraschen und an einigen Stellen war ich regelrecht geschockt, weil ich eine solche Entwicklung nicht erwartet habe. Das ist eine deutliche Verbesserung zu Band 1, den ich stellenweise ziemlich vorhersehbar fand.

Im Vorgänger gab es außerdem weniger Action und Spannung und dafür zahlreiche Informationen über das System und seine Hintergründe. Diese fehlen hier fast gänzlich, da man als Leser praktisch schon alles weiß, aber durch die konstante Spannung hatte ich überhaupt nicht das Gefühl, dass etwas fehlt.

 

Wer Liebesgeschichten mag, wird hier trotz all der Spannung auf gewisse Weise auch auf seine Kosten kommen. Gray ist immer noch hin- und hergerissen zwischen Emma, seiner Kindheits- und Jugendliebe und Bree, der furchtlosen Rebellin, zu der er sich seit seiner Flucht hingezogen fühlt. Wirklich romantisch oder kitschig wird es nicht, sondern das Thema steht eher am Rande der Handlung, allerdings bringt es noch einen zusätzlichen Aspekt ein und die „Dreiecks-Geschichte“ ist logisch und glaubhaft.

 

Fazit:

Eine Fortsetzung, die sich im Vergleich zu Band 1 deutlich steigern konnte. Die Spannung, die von der ersten bis zur letzten Seite aufrecht erhalten wird und immer wieder durch überraschende Wendungen zusätzlich gesteigert wird, sorgen dafür, dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen mag.

5/5 Punkten