Rezension

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spannende Fortsetzung

Schattenklang - Roseend 2 - Christa Kuczinski

Schattenklang - Roseend 2
von Christa Kuczinski

Bewertet mit 5 Sternen

„Schattenklang“ ist der zweite Band der Roseend-Trilogie, meine Rezension kann also Spoiler in Bezug auf den ersten Teil „Wölfin des Lichts“ enthalten. Mir gefällt die Reihe bisher sehr gut, es ist spannend und abwechslungsreich.

 

Einige Zeit ist vergangen, seitdem Sara in Roseend ein neues zu Hause gefunden hat. Die Gemeinde ist wieder zur Ruhe gekommen, alles scheint sich sortiert und geregelt zu haben. An Jacks Seite fühlt sich Sara wohl und geborgen, endlich kann ein glückliches Leben beginnen.

Doch ohne Vorwarnung beginnen die Menschen und Wölfe sich zu verändern. Aggressionen, Wut und aufgestauter Frust liegen in der Luft. Die Lage spitzt sich zunehmend zu.

 

Insgesamt denke ich, es ist besser, den Auftakt der Trilogie zu kennen, um alle Zusammenhänge zu verstehen und einige Verbindungen auch früher ziehen zu können, als sie dann im Buch tatsächlich präsentiert werden. Im Verlauf des Buches gibt es jedoch immer wieder Hinweise in Form von Rückblenden und Erinnerungen, die es am Ende der Geschichte vermutlich möglich machen werden, das Wichtigste trotzdem zu wissen und zu verstehen. Ich fänd es schade, wenn man sich Teil eins entgehen lässt, weil mir das Buch wirklich gut gefallen hat.

 

Sara und Jack sind mir bereits ans Herz gewachsen, genauso wie einige der anderen Bewohner von Roseend. Besonders schön ist die Mischung der Charaktere, die alle ihre ganz eigene Vergangenheit haben und trotzdem harmonisch zusammen in der kleinen Gemeinde wohnen. Es gibt ein paar neue Personen, die meisten Figuren kennt man jedoch schon und kann so verfolgen, wie ihre Geschichten weitergehen, wie sie sich entwickeln und verändern.

 

Der Schreibstil ist sehr angenehm, flüssig und bildhaft. Inzwischen hat man das Gefühl, sich an den Schauplätzen gut auszukennen. Interessant finde ich auch die Geheimnisse in Bezug auf die Werwölfe, die nach und nach gelüftet werden. Geheimnisse sind diese Tatsachen sicherlich nicht für  alle, aber besonders Sara war durch den fehlenden Kontakt zu Ihresgleichen bisher nicht besonders gut informiert. 

Durch die Perspektivwechsel ist es wieder möglich, unterschiedliche, parallel laufende Handlungsstränge zu verfolgen. Einem entgeht kaum etwas, da man an verschiedenen Orten gleichzeitig sein kann. Trotz des personalen Erzählers werden die Gedanken und Gefühle der Personen, die in den Abschnitten behandelt werden, sehr deutlich. Man bekommt intensive Einblicke und hat gegenüber den anderen Figuren häufig einen Wissensvorsprung.

Obwohl man als Leser die Gefahr schon deutlich früher kennt, als die Charaktere, ist es sehr spannend zu verfolgen, wie sich alles entwickelt, was unternommen werden kann und vor allem, wie die Bewohner hinter das Geheimnis kommen. Im Verlauf wird es immer temporeicher, spannender und dramatischer. Neben den gefährlichen Situationen gibt es jedoch immer wieder ruhige Momente, in denen sich die Protagonisten um sich und ihre private Zukunft kümmern können. In den Passagen wird es teilweise auch sehr sinnlich, leidenschaftlich und erotisch. Ein schöner Kontrast zu den sonst turbulenten Abschnitten.

 

Eine schöne Fortsetzung, die einem Figuren und Handlungsort noch näher bringen und neugierig auf den Abschluss der Reihe machen. Ein paar böse und schöne Ahnungen habe ich schon, mal sehen, was davon am Ende wahr wird.