Rezension

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spannende Fortsetzung, ereignisreich und gefühlvoll

Melody of Eden 2: Blutwächter - Sabine Schulter

Melody of Eden 2: Blutwächter
von Sabine Schulter

Bewertet mit 5 Sternen

Da es sich um eine Fortsetzung handelt, kann meine Rezension Spoiler in Bezug auf „Blutgefährten“ beinhalten. Man sollte unbedingt bei Band eins beginnen, damit man die Zusammenhänge und Entwicklungen gut verstehen und nachvollziehen kann. Außerdem würde man sich sonst einen schönen Auftakt entgehen lassen.

 

In den vergangenen Wochen hat sich viel verändert bei Melody. Sie hat von der Existenz der Vampire erfahren und ist tiefer in ihre Welt eingetaucht, als sie je erwartet hätte. Nur langsam gewöhnt sie sich an all die Neuerungen, Möglichkeiten und Fähigkeiten der Vampire. Doch viel Schonfrist gibt es nicht, denn Gefahr und dunkle Maschenschaften lauern überall, sobald die Sonne untergeht.

 

Da ich die beiden Bände direkt hintereinander lesen konnte, hatte ich natürlich keine Probleme, mich an das Geschehen zu erinnern. Im Verlauf des Buches sind aber auch immer wieder kleine Hinweise auf die wichtigsten Punkte der vorangegangenen Handlung eingebaut. Dabei verstrickt sich die Autorin jedoch nicht in langatmige Erzählungen, sondern integriert die Rückblenden so ins Geschehen, dass es trotzdem ein Voranschreiten gibt.

 

Zahlreiche Figuren aus der direkten Umgebung von Melody und Eden kennt man bereits aus dem ersten Band. Doch in diesem Buch lernt man auch die anderen Vampirgruppen aus der Stadt kennen, so dass die Vielfalt an Fähigkeiten und Möglichkeiten noch mehr zum Tragen kommt. Durch Eigenarten, die in ganz unterschiedliche Richtungen gehen und mal eher witzig, mal aufdringlich sind, machen die verschiedenen Charaktere die Handlung noch bunter und lebendiger.

 

Wie bereits im Auftaktbuch wird die Geschichte wieder aus den zwei Ich-Perspektiven von Melody und Eden geschildert. Dadurch ist man immer nah am Geschehen, denn die beiden stehen stets im Fokus der Handlung. Die Probleme und Gefahren nehmen stetig zu, es wird turbulenter, hektischer, brutaler und blutiger. Aber gleichzeitig werden auch die emotionalen Momente und die Passagen voll Offenbarung und Zuneigung immer intensiver. Besonders durch die gewählte Perspektive kann man diese Entwicklung detailliert verfolgen.

Die ruhigeren Abschnitte werden jedoch immer gröber durch neue Turbulenzen und Angriffe unterbrochen, so dass kaum Zeit zum Erholen und für Zweisamkeit bleibt. An manchen Stellen habe ich richtig mit den Protagonisten gelitten. Allerdings ist die Handlung so spannend und temporeich, dass selbst beim Leser nicht so viel Zeit für solche Gedanken bleibt.

Der mitreißende Schreibstil von Sabine Schulter fesselt von Beginn an und lässt einen durch das Buch fliegen. Der Cliffhanger am Schluss ist wirklich mies. Zwar hat man so eine Ahnung und Vermutung, aber was die Autorin sich als nächstes einfallen lässt, weiß man natürlich nicht. Ich bin wirklich froh, dass ich direkt weiterlesen kann und nicht lange warten muss, um endlich zu erfahren, wie die Geschichte weiter geht und was aus den Vampiren, den Wilden und den Protagonisten wird.

 

Eine spannende, temporeiche Fortsetzung, die einen noch tiefer in die ungewöhnliche Vampirwelt eintauchen lässt. Offene Fragen, ein dramatischer Schluss und persönliche Hoffnungen machen mich sehr neugierig auf den dritten Band der Trilogie.