Rezension

Spannende Fortsetzung mit leichten Schönheitsmakeln!

Enders - Lissa Price

Enders
von Lissa Price

Bewertet mit 3 Sternen

Der Schreibstil hat sich eindeutig verbessert, die Spannung bleibt, aber dazu gibt es eine gehörige Portion Fragezeichen.

”Helena’s sadness, a moment preserved from the past, was frozen now in my memory banks. I was not only reliving the memory, I was also feeling it as if it were my own.”

Kennt ihr das, wenn ihr ein Buch lest und es zeichnet sich besonders dadurch aus, dass es einen Feind/Kontrahenten/Gegner gibt, der so richtig böse ist? Jemand, der keine so unglaublich traurige Vergangenheit hat und sein Verhalten dadurch entschuldigt? Ja? So etwas findet ihr auch hier und es war toll. Es hat mich wirklich gefreut und auch die Entwicklungen, die zur Entdeckung der Identität des Bösen geführt haben, war super.

Was war also mein Problem?

Ich glaube, ich hätte es besser gefunden, wenn Teil 1 ein Teil 1 geblieben wäre. Klar, man hätte das Ende von ›Starters‹ etwas umformulieren und umgestalten müssen, aber es wäre doch alles in allem runder gewesen und weniger gezwungen. Es gab Momente bei ›Enders‹, wo ich einfach überhaupt nicht mehr wusste, was denn jetzt los war. Es gab einfach zu viele Verstrickungen und zu oft wurde, meiner Meinung nach, der rote Faden verloren. Callie blieb natürlich nach wie vor die Erzählerin, doch das war es auch schon. Die anderen Charaktere waren neu oder tauchten nur noch sporadisch auf, wenn wir sie von Teil 1 kannten, was ich einfach schrecklich schade fand.

Es fällt mir schwer, meine Gefühle gegenüber diesem Buch auszudrücken, weil sie wirklich komplex sind. Die Idee fand ich einfach schon ziemlich cool, weshalb ich mich gezwungen fühlte, auch alles andere mögen zu müssen. Das ist auch euch sicherlich bekannt, wenn ihr ein Aspekt einer Geschichte total toll findet und dann auch unbedingt den Plot und alle Charaktere mögen wollt, es aber irgendwann nicht mehr schafft, weil es zu schlecht ist. Tja, das ist auch hier der Fall. Für mich ist der Plot so aufeinander abgestimmt, dass die Spannungskurve mit aller Macht aufrechterhalten werden sollte, ohne auf den Leser zu achten – ohne sich am roten Faden zu hangeln.

Eine positive Entwicklung gab es dennoch: der Schreibstil der Autorin hat sich um ein Vielfaches verbessert und auch die Dialoge sind reduziert worden, sodass man einen besseren Einblick in Callies Innenleben bekommen hat. Außerdem gefiel mir das Ende sehr gut. Es war nicht 0-8-15 und es hatte einen leicht ironischen Touch.

Also alles in allem drei gute Sterne. Mal sehen, was die Autorin noch so geschrieben hat.