Rezension

Spannende Fortsetzung zu “Relic”

Attic - Douglas Preston, Lincoln Child

Attic
von Douglas Preston Lincoln Child

Bewertet mit 4 Sternen

Douglas Preston/Lincoln Child – Attic, Gefahr aus der Tiefe

 

Fängt alles wieder von vorne an? Als Inspector D´Agosta zwei Leichen ohne Kopf und mit seltsamen merkwürdigen Details an den Körpern nach einer Polzeitauchaktion präsentiert bekommt, sieht es fast so aus, als sei das Museumsmonster, das vor 1,5 Jahren sein Unwesen trieb, wieder da. Doch das scheint unmöglich, denn schließlich hat Special Agent Pendergast und Margot Green es seinerzeit getötet. Ein Nachahmungstäter?

Eine der Leichen ist die Tochter einer hochangesehenen Bürgerin, die Himmel und Hölle in Bewegung setzt um den Täter zu finden und dafür sogar den Journalisten Smithbeck einsetzt.

Während Margot einfach nur vergessen will, scheinen die Fäden erneut im naturhistorischen Museum zusammen zu laufen und auch Pendergast kommt wieder angereist, nur um in den Untergrund von New York abzutauchen, denn die Obdachlosen scheinen deutlich mehr zu wissen, als sie Preis geben wollen, schließlich sind sie dem “Dachboden des Teufels” näher. Alles Mythen? Oder greifen hier Realität und Fiktion ineinander?

 

Wie schon “Relic” konnte mich auch der direkte Nachfolger “Attic” schnell gefangen nehmen, da der Erzählstil modern, locker gehalten und durchaus temporeich gestaltet wurde. Es fiel mir leicht wieder in die Story abzutauchen, die detailliert aber lebendig, mit vielen Fakten aber dennoch interessant, mit vielen Überraschungen und Sackgassen erzählt wurde.

Man muss das Buch “Relic, Museum der Angst” nicht unbedingt kennen, da es kleine Rückblicke gibt und beide Bücher in sich abgeschlossen sind.

Das Autorenduo schafft es, die Spannung zügig aufzubauen und durchgängig zu halten. Die verschiedenen Handlungsstränge und Perspektivwechsel helfen dabei.

Auch diesmal wurden die Charaktere wieder facettenreich, lebendig und anschaulich ausgearbeitet, sodass ich sie mir durchweg alle gut vorstellen konnte.

Special Agent Pendergast zeigt uns wieder neue Seiten von sich. Ein interessanter Charakter, der aber trotzdem auch irgendwie geheimnisvoll bleibt. Seine Erklärungen, das er immer auf dem laufenden ist, sind manchmal nicht nur für den Leser unbefriedigend, umso neugieriger bleibt man auf Pendergast. Er ist auf jeden Fall ein Wandlungsgenie, ob er nun den knallharten FBI´ler, das Lexikon oder einen Obdachlosen raushängen lässt, er kann jederzeit überzeugen.

Schön das wir die Hauptfiguren aus “Relic” wieder treffen können. Inspector D´Agosta hat es auch diesmal nicht leicht mit seinen Vorgesetzten, die natürlich alles besser wissen, jede Warnung in den Wind schlagen und trotzdem dreht Inspector D´Agosta sein eigenes Ding, verfolgt Spuren. Ihm zur Seite wird eine junge Polizistin gestellt, die so viel erfahrener wirkt als manch andere Person im Polizeiverein.

Besonders gut hat mir die Entwicklung von Margot gefallen, die die Ereignisse noch nicht verarbeitet hat, in Angst lebt, sich versucht mit dem Leben zu arrangieren. Als sie den Entschluss fasst, nicht länger der Angst nachzugeben, entwickelt sie sich zu einem tollen Charakter.

Auch der etwas überhebliche, teils nervige aber durchaus sympathische Journalist Smithbeck ist wieder mit dabei.

 

Ich kann auch diesmal wieder eine Leseempfehlung aussprechen und sagen, dass mir der Thriller mit einer leichten mystischen Note sehr gut gefallen hat. Die Story wird schnell zu einem Pageturner, die Spannung wird durchgängig gehalten, die Schauplätze sind bildhaft dargestellt und ich habe das Buch nicht zur Seite legen wollen.

Ich brauche wohl nicht erwähnen, dass ich auch die nächsten Bücher um Pendergast lesen werde.

Ein klein wenig schwächer als der Vorgängerband empfand ich die Story jetzt allerdings schon, dennoch habe ich mich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten gefühlt.

 

Fazit: spannende Fortsetzung zu "Relic", 4 Sterne.