Rezension

Spannende Geschichte - empfehlenswert!

Mind Games - Kiersten White

Mind Games
von Kiersten White

Bewertet mit 4.5 Sternen

Fia wurde mit einem einwandfreien Instinkt geboren. Ihr erster Impuls, ihr Bauchgefühl sagt ihr immer das Richtige. Ihre Schwester Annie hingegen, ist blind - außer wenn sie plötzlich von einer Zukunftsvision erfasst wird.
Die beiden werden in einer Schule festgehalten, die Mädchen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten benutzt, um Wirtschaftsspionage zu betreiben.  Annie und Fia werden dort immer wieder gezwungen sich zwischen ihren Fähigkeiten zu entscheiden und dem Risiko das Leben des Anderen zu gefährden, indem sie nicht ihren gestellten Aufgaben nachkommen. 

Meine Meinung

„Mind Games“ gehört zu dieser Sorte von Geschichten in die man gleich zu Beginn in die Handlung reingeworfen wird und somit wahnsinnig verwirrend für den Leser ist. Man sollte also diesen Zustand der Verwirrung einige Seiten aushalten können, bis allmählich mehr Licht in die Geschichte gebracht wird. Denn als wenn die Autorin spürt, welche Fragen einem am meisten auf den Nägeln brennen, werden diese nach und nach aufgeklärt. Aber auch nicht alle, das sei an dieser Stelle schon mal verraten!
Die Erzählperspektive wechselt in vielerlei Hinsicht. Zum einen springen wir nach jedem Kapitel zwischen der Gegenwart und Vergangenheit und zudem auch zwischen den Geschwistern Fia und Annie. So bekommt man schrittweise Input, was die beiden Protagonisten als Person an sich angeht, aber auch ihre ganz spezielle Geschichte.
Fia und Annie haben mir aus mehreren Gründen gefallen. Zum einen sind sie Geschwister und es geht auch mal um die Themen Verantwortung und Fürsorge. Zum anderen sind sie grundverschieden, weil sie so unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben. Und im Verlauf der Geschichte änderte sich auch mein Bild über die beiden. Wenn man also diese übernatürlichen Aspekte außer Betracht lässt, waren Fia und Annie als Charaktere allein für mich schon sehr interessant. Während Annie ein recht glückliches, wenn auch naives Mädchen zu sein scheint, ist Fia die in sich gekehrte und düstere von beiden. Und man fragt sich, wie sie so verhärmt geworden ist und das schon in so jungen Jahren. Vielleicht um Fia noch authentischer zu machen, lesen sich ihre Abschnitte auch anders. Gelegentlich sind Teilsätze in Klammern geschrieben oder Wörter werden mehrmals wiederholt. Bei den Wiederholungen dachte ich am Anfang noch es handelt sich um Druckfehler, doch mit der Zeit merkt man, dass es schlichtweg eine Macke von Fia zu sein scheint.
Das Buch ist mit seinen 237 Seiten nicht sehr lang, ist aber nichtsdestotrotz tempogeladen und liest  sich schnell weg. Mich hat diese Geschichte absolut gepackt.
Im Prinzip kann man zusammenfassen, dass wir in „Mind Games“ einen Teil der Geschichte der Mädchen erfahren und erste Grundzüge, was diese Welt ausmacht. Die ganz großen Fragen werden jedoch noch nicht gelöst, da es zu „Mind Games“ noch einen zweiten Band gibt. Daher bekommt es von mir 4 ½ Sterne, weil ich (noch) nicht beurteilen kann, ob das alles am Ende für mich aufgeht und logisch ist. Ich rate euch sowieso am besten gleich Band 2 parat zu haben, damit ihr gleich weiterlesen könnt. Und ein kleiner Kritikpunkt ist noch die Verbindung zwischen Fia und Adam, die ich nicht so wirklich verstehe bzw. ist es für mich schwer nachvollziehbar, wie man sich so schnell vertrauen kann. Vor allem wo Fia doch ansonsten so ein zurückgezogener Typ Mensch ist.

Fazit
Ein spannendes und irgendwie faszinierendes Buch. Zwei völlig verschiedene Geschwister, die in einer Welt leben in der es übernatürliche Kräfte gibt und in der sie sich zurecht finden müssen. Der Erzählstil gibt meiner Meinung nach dem Ganzen noch eine eigene Note. Die Fortsetzung „Perfect Lies“ ist unerlässlich und ich freue mich sehr darauf. 
★★★★☆ 4½ /5