Rezension

Spannende Geschichte, leider zu ausführlich erzählt

Das verlorene Medaillon - Ellen Marie Wiseman

Das verlorene Medaillon
von Ellen Marie Wiseman

Bewertet mit 3 Sternen

Eine junge Frau, die mutig gegen Ungerechtigkeiten kämpft, ist immer ein interessantes Grundthema. Leider hat der Roman mich nicht so begeistert wie erhofft.

Emma ist 19 und hat gerade ihre Eltern bei einem tragischen Brand verloren. Weil es 1912 ist und eine junge Frau ohne Aussteuer damals keine rosige Zukunft vor sich hat, muss sie zu ihrer Tante und ihrem schrecklichen Onkel in die Bergarbeiterstadt Coal River ziehen. Dort wird sie als billige Arbeitskraft ausgenutzt und kämpft zudem mit den Erinnerungen an ihren in Coal River verunglückten und verstorbenen Bruder. Doch Emma ist schockiert über die Lebensumstände der Bergarbeiterfamilien und insbesondere der kleinen Kinder, die auch schon unter Tage arbeiten müssen. Und sie kämpft dagegen an: indem sie ihren Verwandten Lebensmittel klaut, um diese an die Bergarbeitersfrauen zu verteilen, indem sie im Laden ihres Cousins Ausstände einfach streicht. Doch natürlich sind weder ihr Onkel noch ihre Tante damit einverstanden und so bringt sich Emma mit ihrer sturen, aber mutigen Art immer weiter in die Bredouille.

Die Grundgeschichte hat mir sehr gut gefallen und auch die Charaktere fand ich alle prima gezeichnet. Emma ist eine tolle Frau, die für die Zeit, in der sie gelebt hat, außergewöhnlich mutig ist. Sie lässt sich nicht von Konventionen oder Erwartungen von außen bremsen.
Allerdings war fand ich gewisse Beschreibungen und Wiederholungen langatmig. Man hätte die wirklich spannende Handlung meiner Meinung nach etwas kompakter erzählen können. Es gab Abschnitte, die ich nur überflogen habe, weil sie die Handlung nicht weiter vorangetrieben haben.
Ich mag den eigentlichen Stil der Autorin und werde sicherlich noch andere Bücher lesen, allerdings in der Hoffnung, dass diese etwas weniger beschreibend sind.