Rezension

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Spannende Geschichte mit schwachem Ende

Half Bad - Sally Green

Half Bad
von Sally Green

Bewertet mit 3.5 Sternen

Klappentext: You can't read, can't write, but you heal fast, even for a witch.
You get sick if you stay indoors after dark.
You hate White Witches but love Annalise, who is one.
You've been kept in a cage since you were fourteen.
All you've got to do is escape and find Mercury, the Black Witch who eats boys. And do that before your seventeenth birthday.
Easy.

Meine Meinung: „Half Bad“ hat von Anfang an eine Art magische Anziehungskraft auf mich ausgeübt. Hexen faszinieren mich und besonders die Thematik mit schwarzen/weißen (böse/gute) Hexen finde ich interessant.

Das Cover finde ich sehr ansprechend, besonders die Typographie hat es mir angetan, es spiegelt gut die Geschichte wieder. Nathan ist nämlich zur Hälfte schwarzer und zur Hälfte weißer Hexer. Sein Vater ist der gefährlichste schwarze Hexer aller Zeiten und deswegen hat der Rat der weißen Hexen (ich weiß leider nicht, wie das im Deutschen übersetzt wurde) es auf ihn abgesehen. Schwarze Hexen werden verfolgt, sie sind „böse“ und gewalttätig. Die weißen Hexen sind die „guten“, doch wie sie hier dargestellt werden, lässt daran zweifeln. Denn sie foltern, was das Zeug hält. Nathan weiß anfangs nicht, was er über sich selbst denken soll. Ist er mehr schwarz oder weiß?

Ich liebe Sally Green’s Schreibstil. Er ist ungewohnt (positiv!), abwechslungsreich und lässt meiner Meinung nach kaum Langeweile aufkommen. Nur ab und zu hätte sie sich etwas kürzer fassen können.

Die Story an sich finde ich gut umgesetzt und spannend. Ich wollte unbedingt wissen, was mit Nathan passiert. Findet er Mercury? Findet er seinen Vater? Bekommt er seine drei Geschenke? Nur aus irgendeinem Grund konnte es mich nicht so fesseln, dass ich den zweiten Band lesen möchte („Half Wild“, erscheint im Herbst 2015). Außerdem hat mir ein wenig die Magie gefehlt. Mir kam es manchmal so vor, als wären es keine Hexen, sondern normale Menschen mit wenigen, besonderen Fähigkeiten.

Sehr gut hat mir Nathan als Charakter gefallen, besonders sein Wandel vom naiven, kleinen Jungen zum starken, skrupellosen Hexer. Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob er weiß oder schwarz ist. Für mich ist er wirklich ein Mix aus beiden, mit Neigung zu schwarz. Besonders in den letzten Seiten hat man das gut gemerkt. Ich mag auch vor allem seinen Humor, aber trotzdem habe ich das Gefühl, ihn noch nicht richtig zu kennen. Auch die Nebencharaktere fand ich wahnsinnig sympathisch, vor allem Gabriel und Bob haben mich oft zum Schmunzeln gebracht.

Das Ende lässt zu viel offen für meinen Geschmack und schmälert meine Begeisterung. Es hat mich nicht wirklich befriedigt und ich hätte mir etwas mehr gewünscht. Irgendwie hat es sich angefühlt, als hätte die Autorin keine Lust mehr gehabt.