Rezension

Spannende Idee, langatmige Umsetzung

Dark Inside - Jeyn Roberts

Dark Inside
von Jeyn Roberts

Inhalt

Ein Erdbeben ist der Auslöser – doch es war schon immer ins uns…

Mason, Clementine, Aries und Michael kennen sich nicht und haben nichts mit einander zu tun – bis zu dem Tag, der die Welt ins Chaos stürzt und sie plötzlich alle eines gemeinsam haben: sie sind Überlebende. Es begann mit einem Erdbeben, das sich durch die ganzen USA zog. Was darauf folgte, war das Grauen. Menschen drehten völlig durch, aus harmlosen Nachbarn wurden bösartige Monster. Manche sind noch Verstand und töten aus Spaß, andere sind völlig besinnungslos und zerfetzen alles, was sich bewegt.

Es klingt wie eine Zombieapokalypse, doch dieses Mal können die Menschen die Schuld nicht den Wissenschaftlern geben. Es ist kein Virus, kein Pilz und kein Parasit. Keine ansteckende Krankheit. Es ist in uns, in jedem von uns. Das Urböse, das Dunkle, das nur darauf gewartet hat, auszubrechen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es Amerika völlig ausgelöscht hat und nur noch Hetzer übrig sind: so werden sie von den Überlebenden genannt, weil sie ihre Opfer zu Tode hetzen.
 Jeder von ihnen schlägt sich irgendwie durch, manche in Gruppen, manche allein, doch sie alle haben ein Ziel: Vancouver. Ob das wirklich eine Hetzer-freie Zone ist? Wie flieht man vor etwas, das in einem selbst steckt und jederzeit ausbrechen kann? Und wie sicher ist man in einer Gruppe, wenn mindestens einer von ihnen fast verwandelt ist, ohne dass sie anderen es wissen…?

Meine Meinung
 

Dark Inside ist ein Zombie-Horror-Roman mit einigen philosophischen Ansätzen. Die Idee, dass das Böse nicht von außen kommt, sondern seit jeher in uns schlummert und nur auf den entscheidenden Moment wartet, um uns alle zu vernichten, ist genauso interessant wie erschreckend.

Weniger gut gefallen hat mir die Umsetzung der Geschichte, die aus insgesamt fünf Perspektiven erzählt wird. Das und die recht kurzen Kapitel führen dazu, dass die Figuren sehr sehr blass bleiben und auch die interessanten Charaktere haben keine Zeit, sich zu entwickeln und im Kopf Gestalt anzunehmen. Vor allem Mason und Michael konnte ich bis zum Ende nicht auseinander halten und musste immer wieder nachschlagen, wer wer war. Was vielleicht auch an der Ähnlichkeit der Namen liegt, ein Fehler, den man als Autor eigentlich nicht machen darf.
 

Die Hetzer selbst sind recht komplex, da es viele verschiedene Arten gibt. Eine Erzählerstimme erwähnt an einer Stelle, dass es insgesamt sechs sind. Das macht es für die Gruppe auch so schwer, zu entkommen. Manche wirken normal, bis man ihre schwarzen Augen sieht. Und dann ist es meistens schon zu spät.

Eine gute Idee, die mich dazu gebracht hat, das Buch zu kaufen. Die Figuren sind mir viel zu blass und zwischendurch fehlt eindeutig Spannung, was nicht sein müsste. Während der gesamten Geschichte hat sich kein richtiger Thrill eingestellt, ich hatte das Gefühl, dass eine gewisse Distanz zum Leser gewahrt wurde. Vom Plot her ist es durchaus gut, aber mir hat das gewisse Etwas gefehlt, das mich mitreißen kann.

Fazit: spannend-gruselige Idee, eher langatmige und spannungslose Umsetzung.

3,5 von 5 Punkten
Cover 1 Punkt, Sprache ½ Punkt, Figuren ½ Punkt, Idee 1 Punkt, Plot ½ Punkt