Spannende Neurowissenschaft
Bewertet mit 4 Sternen
Ich hatte vor langer Zeit mal zwei der Studien von Oliver Sacks gelesen (davon "Die Zwillinge" aus diesem Buch - oder vielleicht doch aus "Eine Anthropologin auf dem Mars"? In dem sollen die Geschichten etwas ausfühlicher sein) und hatte sie spannender in Erinnerung. Oder ich habe zumindest erwartet, dass sie abwechslungsreicher und verblüffender sind. Vielleicht habe ich inzwischen einfach nur verstanden, dass das Leben und die Menschen vielschichtiger und überraschender sind, als man oft denkt. Und sicherlich sind einige der Erkenntnisse von Sachs, die zur Zeit ihrer Veröffentlichung noch völlig unbekannt waren, heute Teil des Allgemeinwissens (nicht ganz das richtige Wort). Mit Sicherheit auch ein Verdienst des Autors. Jedenfalls fand ich das Buch nicht so interessant, wie ich erhofft hatte.
Dennoch hat es mich nicht enttäuscht: Sacks versteht es gut, einer breiten Leserschaft seinen Beruf - und seine Klienten - nahe zu bringen. Ganz nebenbei bemerkt man auch, dass sich zum Glück seit den späten 70ern und frühen 80ern eine ganze Menge geändert hat in der Arbeit mit Behinderten. Ein Buch, das zeigt, zu was das Gehirn alles in der Lage sein kann.