Rezension

Spannende, schockierende und stark berührende Geschichte

Atemnot - Ilsa J. Bick

Atemnot
von Ilsa J. Bick

Bewertet mit 5 Sternen

Ein phänomenales Buch, welches stark berührt, schockiert und so spannend ist, dass es einem den Atem nimmt.

Es gibt Bücher die liest man und fand sie einfach nur schrecklich und will sie so schnell wie möglich wieder vergessen. Es gibt Bücher die nicht gut und nicht schlecht waren. Also vergisst man auch diese sehr schnell. Und es gibt Bücher die gut waren, man diese trotzdem vergisst. Doch dann gibt es auch noch Bücher wie „Atemnot“ von Ilsa J. Bick. Es gibt sie sehr selten, doch es gibt sie. Bücher die einen vom ersten Wort an mitreißen. Bücher die man beendet und man weiß, dass man sie nie vergessen wird. Bücher die einen noch nach dem lesen beschäftigen. Bücher die wie ein Ohrwurm sind.

Atemnot, das ist der Titel des Buches und gleichzeitig das Gefühl, welches ich beim lesen hatte. Womit andere mehrere Bände füllen, füllt Frau Bick einen Band.

Doch zuvor zum Inhalt:

„Es gibt Geschichten, in denen das Mädchen seinen Prinzen findet, und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende.

So eine Geschichte ist das hier nicht.

Jenna Lords Leben verlief bisher nicht gerade wie im Märchen. Ihr Vater ist ein kontrollbesessener Neurotiker und ihre Mutter Alkoholikerin. Früher war ihr älterer Bruder ihr einziger Halt, doch jetzt ist er im Irak stationiert. Und vor einigen Jahren wäre Jenna beinah bei einem Hausbrand ums Leben gekommen.

Es gibt Geschichten, in denen das Monster das Mädchen umbringt und alle um das unschuldige Opfer trauern.

So eine Geschichte ist das hier auch nicht.

Mitch Anderson hat viele Qualitäten: Er ist ein engagierter Lehrer und Lauftrainer. Ein liebevoller Ehemann. Ein Mann mit einer ziemlichen … Anziehungskraft.

Und dann gibt es noch die Geschichten, bei denen man schwer sagen kann, wer der Prinz und wer das Monster ist, wer das Opfer und wer es verdient, bis an sein Lebensende glücklich und zufrieden zu leben.

Diese Geschichten sind die besten.“

 

Der Klappentext lässt viel Raum zum spekulieren. Und ich könnte euch natürlich wiedergeben um was es in den Buch genau geht, aber das mache ich nicht. Denn sonst nimmt man doch den Spannungsbogen raus und wenn dass der Sinn der Autorin wäre, dann hätte sie doch den Klappentext anders gewählt. Nicht wahr?

So wie der Klappentext so verwirrend ist am Anfang auch das Buch. Der Leser bekommt immer kleine Häppchen zugeworfen, um damit auf der einen Seite mehr Aufschluss zu erhalten und gleichzeitig eine neue Verwirrung zu erzeugen. Dies lässt die Geschichte zunehmend spannender werden. Und das ist es auch, was das Buch zu etwas ganz besonderem macht. Verschiedene Handlungsstränge die während der Story immer weiter ausgebaut und dann am Ende zusammengefügt werden. Und bis dahin kann der Leser fleißig überlegen, wie und warum alles passiert ist, wie es passiert ist. Selbst das Ende lässt noch viel Freiraum für Spekulationen. Doch sind nicht solche Geschichten am schönsten, wo man selbst noch lange nach dem lesen an das Buch denkt? Ich empfinde auf jeden Fall so!

Ilsa J. Bick hat es geschafft verschiedene Schicksalsschläge in eine Geschichte unterzubringen und das auf eine spannende, dramatische und schockierende Art und Weise die nicht Kitschig oder Klischeehaft rüber kommt.

Für mich eines der -wenn nicht sogar DAS- besten Bücher, die ich gelesen habe. Jedoch meines Erachtens nicht als Jugendbuch zu empfehlen.

Am Ende weiß man nicht, was man sagen soll denn es gibt kein gut oder schlecht, kein richtig oder falsch, kein schwarz oder weiß und das ist gerade das tolle an dem Buch.