Rezension

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spannende, temporeiche Fortsetzung

Legacy (2). Die Stadt der Magie - Heike M. König

Legacy (2). Die Stadt der Magie
von Heike M. König

Bewertet mit 4.5 Sternen

„Stadt der Magie“ ist der zweite Band der Legacy-Reihe, meine Rezension enthält Spoiler in Bezug auf den ersten Band. Ich empfehle auf jeden Fall mit dem ersten Teil zu starten, da es keine großen Wiederholungen oder Hinweise auf die Vorgeschichte gibt. Ohne Vorwissen wird man der Handlung vermutlich nicht komplett folgen können.

 

Die Geschichte aus dem ersten Buch wird direkt und ohne Umschweife fortgesetzt. Für mich war es da hilfreich, dass ich die Bücher nacheinander gelesen habe, so musste ich mich nicht erst einfinden oder ein denken. Wenn der Abstand zwischen den Büchern zu groß ist, könnte man da vielleicht kleine Schwierigkeiten bekommen, da auf Rückblenden weitestgehend verzichtet wird. Man bekommt nur kleine Hinweise auf die vorangegangene Handlung, wenn die Figuren sich an etwas Erinnern oder jemandem von ihren Erlebnissen berichten. Diese Passagen sind jedoch sehr gering gehalten. Mich hat es nicht gestört, da ich die Geschehnisse ja im Kopf hatte.

 

Meine Vermutung hat sich bestätigt, die Wallorin-Kinder sind in einer völlig anderen Welt gelandet. Das Unverständnis der Bewohner, ihre Andersartigkeit und ihr Bestreben, sie schnell wieder los zu werden, sind damit ebenfalls zu erklären. Die Neuweltler, wie Leni und ihre Geschwister genannt werden, dürften gar nicht in der magischen Welt sein. Neue Schwierigkeiten, Probleme und Herausforderungen warten auf die drei und es scheint einfach keine Lösung in Sicht.

 

Im Verlauf des Buches taucht man immer tiefer in die neue Welt ein, man entdeckt viele Facetten, magische Wesen und es werden die ersten Geheimnisse gelüftet. Doch das Gefühl, auf Abstand gehalten zu werden, bleibt. Den Geschwistern wird viel vorenthalten und so erfahren auch die Leser natürlich nichts über das spärliche Wissen hinaus, dass man Leni, Alwin und Frida anvertraut. Dieser Umstand erhöht auf jeden Fall die Neugier und Spannung. Man bekommt immer mehr den Eindruck, dass die Bedeutung der Situation und auch die Gefahr, die immer betont wird, weitaus größer sind, als man im Moment ahnt.

 

Die Ich-Perspektive wird beibehalten, so bekommt man weitere Einblicke in das Denken und Fühlen von Leni. Zeitweise ist sie im Buch auf sich allein gestellt, so dass einem verborgen bleibt, was die übrigen Charaktere in der Zeit erleben. Für Leni ist es eine sehr schwierige Zeit, voller Hürden, Sprachbarrieren und unerwarteter Sorgen.

Gegen Ende des zweiten Bandes wird die Handlung sehr temporeich, die Ereignisse überschlagen sich und man kann einiges noch nicht so ganz einordnen. Den Ereignissen zu folgen, ist wirklich spannend, da es immer wieder neue Sachen zu entdecken gibt und weitere Rätsel, die gelöst werden wollen.

Durch den flüssigen, angenehmen Stil, kann man der Geschichte leicht folgen und obwohl es nach wie vor viele Geheimnisse gibt, hat man nicht das Gefühl, zu wenig zu verstehen. Einige Dingen werden bereits angedeutet, doch viel bleibt bisher verborgen. Ich hoffe, dass es im Verlauf der Geschichte noch Erklärungen geben wird und wir da nicht so im Regen stehen gelassen werden. Zweifel, Fragen und Verwirrung finden sich nicht nur in den Köpfen der Figuren wieder. Auch als Leser grübelt man, wie die letzten Puzzleteile aussehen werden, damit die Zusammenhänge und Verbindungen zwischen den Charakteren ein schlüssiges Bild ergeben.

 

Eine temporeiche, abwechslungsreiche Fortsetzung, die einen tiefer in die fremde Welt zieht. Es ist nur schwer möglich, an dieser Stelle aufzuhören, die Neugier ist einfach zu groß.

 

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!