Rezension

Spannende und actionreiche Fortsetzung!

Die flüsternde Stadt - Thomas Finn

Die flüsternde Stadt
von Thomas Finn

Cover:
Wie schon das erste Cover der Reihe, empfinde ich dieses auch als wunderschön und sehr gelungen. Ich könnte stundenlang davor sitzen und es anstarren, während ich mich in die Welt von Astaria träume.

Meinung:
Nachdem der erst Band „Der letzte Paladin“ mich schon vollständig überzeugen konnte, war ich froh, dass ich den zweiten gleich weiterlesen konnte.
Fabio befindet sich, nachdem er sich von seinen Gefährten getrennt hat, auf dem Weg zu seinem Paladin Orden, um seine Ausbildung zu beenden und vollwertiger Paladin zu werden, um seine Freunde im Kampf gegen das Böse besser unterstützen zu können. Doch schnell merkt Fabio, dass Vertrauen sich in Misstrauen gewandelt hat: im Paladin Orden sind Spione der feindlichen Gegnerseite und auch die Sternenmystikerinnen sind bedroht. Als er dann auch noch mitbekommt, dass immer mehr Goblinheere Städte Astarias gewaltsam unter Beschlag nehmen, trommelt er seine Gefährten zusammen. Gemeinsam mit Celeste, der Sternenmystikerin Denebola, den Gardisten Jacopo und Odilio macht er sich auf den Weg nach Firenze, um an einem Turnier teilzunehmen, dessen Gewinn die Freunde näher zum Sieg bringen könnte, hinter dem auch die Feinde her sind. Als Fabio und Celeste erfahren, dass ihnen die geheimnisvolle Eiserne Bibliothek helfen kann, ist es klar, wohin die nächste Etappe geht…
Wie auch schon der erste Band, konnte mich auch dieser wieder vollständig in seinen Bann ziehen und überzeugen. Es war toll, in diese Welt zurückzukehren, die Figuren erneut begleiten zu dürfen und zu hoffen, dass den liebgewonnenen Protagonisten nichts passiert, denn bei Thomas Finn weiß man nie.
Gut gelungen empfand ich den Einstieg, da hier deutlich wurde, dass die Ereignisse des ersten Teils Spuren hinterlassen haben. Fabio weiß wegen der vielen Spione und dem Verrat an dem Paladin Orden nicht mehr, wem er vertrauen kann und ist sehr in sich gekehrt und verunsichert. Dennoch hält ihn der Wunsch aufrecht, das Richtige zu tun und das ist, weiterhin zu kämpfen und das, bis entweder die Welt untergeht, oder der Frieden wieder hergestellt ist. Diese Botschaft fand ich sehr schön ausgedrückt und dadurch mochte ich Fabio immer mehr.
Besonders ins Herz geschlossen habe ich aber Jacopo und seinen Kumpanen Odilio. Die beiden sind etwas schrullig, aber überaus loyal und hilfsbereit. Die Dialoge zwischen den beiden und Fabio waren herrlich. Voller Wortwitz und Leichtigkeiten, die mir als Leser in dem Gewusel der bedrückenden Ereignisse sehr gut getan haben.
Auch Ambra und Yargo haben sich einen Platz in meinem Herzen erobert. Ambra entwischt den Anordnungen ihres Vaters immer wieder, um ihren Gefährten zu helfen und das auf so eine kindliche Art und Weise, die goldig war und von großen Mut geprägt ist, den ich sehr bewundert habe.
Hatte ich in meiner Rezension zum ersten Band kritisiert, dass Sylvana von ihrer Darstellung her der von Dystariel mehr als ähnlich ist, um nicht zu sagen, dass sie mir wie eine Kopie erschien, relativierte sich dieser Eindruck in diesem Band. Zum einen, weil sie erst ab der zweiten Hälfte präsent war, zum anderen, weil eine andere Wortwahl benutzt wurde, um sie zu beschreiben und zu charakterisieren, die sich nicht mehr 1:1 mit der von Dystariels glich.
Über den Inhalt möchte ich gar nicht allzu viel verraten, es war jedoch unglaublich spannend. Zum einen hat Thomas Finn durch die vielen Wenden im ersten Teil dafür gesorgt, dass man selbst als Leser schon misstrauisch wird, wenn sich jemand den Gefährten anschließen möchte. Denn hinter jeder Figur könnte ein Feind lauern.
Auch hat es Thomas Finn wieder einmal geschafft, eine überaus spannende und actionreiche Handlung zu schreiben, die einen das Buch wirklich nur sehr schwer aus der Hand legen lässt. Immer wieder müssen die Helden einige Aufgaben bestehen, Rätsel lösen, ihr gegenseitiges Vertrauen auf die Probe stellen und gegen Feinde kämpfen. Es wird also nie langweilig und ich hatte manchmal das Gefühl, eine Pause zu brauchen. Thomas Finn schont weder seine Figuren, noch seine Leser, aber genau das macht den einzigartigen Reiz dieser Bücher aus.
Hier fand ich besonders Denebolas Intentionen interessant, da sie Celeste und Fabio, die immer mehr ihre Gefühle füreinander entdecken, auseinanderbringen möchte. Auch ihre weitere Entwicklung habe ich mit Schrecken verfolgt, da ich niemals damit gerechnet hätte. Dennoch fand ich die Hintergrundgeschichte dessen unglaublich interessant und bin gespannt, was das für Auswirken auf den leider schon letzten Teil haben wird.
Die Gnome spielen in diesem Teil eine wichtigere Rolle, genau wie die Sternenmystikerinnen, was mir im ersten Teil ja etwas zu kurz kam. Darüber habe ich mich sehr gefreut und war froh, dass mir von der Hintergrundgeschichte dadurch Einiges erklärt wurde, was ich vorher vermisst hatte.
Das Ende hält einen richtig fiesen Cliffhanger mit ungeahnten Auswirkungen für den Leser bereit. Hier ist es von Vorteil, wenn man den dritten Band griffbereit in der Nähe hat, was sich leider mehr als schwierig gestaltet, da es diesen nirgendwo mehr zu kaufen gibt.

Fazit:
Auch der zweite Teil hat mich mehr als überzeugt. Actionreiche und spannende Szenen lassen den Leser keine einzige Sekunde, um Luft zu schnappen. Nicht ein einziges Wort in diesem Buch ist ein Lückenfüller und das finde ich sehr bemerkenswert. Die Figuren entwickeln sich weiter, wachsen zusammen und lernen, Grenzen zu überwinden, was mir als unterschwellige Botschaft ebenfalls gut gefallen hat. Ich kann die Reihe wirklich jedem nur empfehlen!