Rezension

Spannende und fesselnde, aber auch beklemmende Geschichte

Das verborgene Zimmer -

Das verborgene Zimmer
von Kate Riordan

Bewertet mit 5 Sternen

Als Sylvie Durand einen Brief erhält, der sie auf das verlassene Anwesen ihrer Familie in der Provence zurückruft, weiß sie, dass sie gehen muss. Mitten in einem schwülen Sommer voller Hitzewellen und verheerender Brände auf dem Land reist die alleinerziehende Mutter mit ihrer jüngsten Tochter Emma im Schlepptau nach »La Rêverie«. Dabei wollte sie Emma doch unter allen Umständen von diesem Ort fernhalten … Zurück im alten Zuhause kommen Erinnerungen hoch: Über dem Haus schwebt bedrohlich der Geist von Élodie, Sylvies erstem Kind. Élodie mit dem goldenen Haar. Élodie, die genau wusste, wie sie bekam, was sie wollte. Élodie, über die im Dorf immer noch getuschelt wird. Während Sylvie sich in den Gedanken an das, was mit Élodie im Sommer vor zehn Jahren passierte, zu verlieren droht, gerät die Situation in »La Rêverie« mehr und mehr außer Kontrolle … Kate Riordan erzählt von einer Mutter, die gegen die Schatten ihrer Vergangenheit kämpft – um zu retten, was sie liebt. ›Das verborgene Zimmer‹ ist ein hochspannender Roman, der niemanden kalt lassen wird.

Dieser spannende und fesselnde Roman war überraschend beklemmend und auch fast verstörend.

Die Autorin versteht es mit ihrem flüssigen und packenden Schreibstil den Leser in den Bann zu ziehen. Erzählt wird die Geschichte in immer abwechselnden Zeitebenen. Stück für Stück, Kapitel für Kapitel bekommt man Einblicke in  die Geschehnisse und die Vergangenheit von damals, die Sylvie und ihre Tochter Emma in deren alten Heimat einholt. Beim Lesen gerät man fast an die psychologischen Grenzen der eigenen Gefühle. Mir war mehr als einmal mulmig und beklommen zumute, bei diesem ungewöhnlichen und schwierigen Thema. Und die überraschende Wendung in der Geschichte wirbelt alles durcheinander und man fragt sich, was hier noch alles kommt und geschieht.

Die Charaktere sind sehr vielschichtig und lebendig angelegt. Man versucht sich in die Hauptfigur hineinzuversetzen und ihr Handeln zu verstehen. Es ist für mich schwer vorstellbar, wie ihre älteste Tochter einfach so sein konnte. Ich wüsste nicht, wie ich mich in ihrem Fall verhalten hätte.

Die Beschreibung der Schauplätze war auch sehr gut, man meint sogar das Feuer riechen zu können.

Die Story ist sehr schwierig, aber ungeheuer spannend umgesetzt. Gänsehaut ist garantiert, aber nicht auf die reißerische Art, sondern mehr die subtile und nachdenkliche Art.