Rezension

Spannende und romantische Geschichte

Schlangenaugen - Carol Grayson

Schlangenaugen
von Carol Grayson

Bewertet mit 4.5 Sternen

In Louisiana führt das Schicksal die beiden Ausgestoßenen André LeClerq, einen notorischen Spieler, und Joseph St. Cloud, einen blinden Passagier, auf einem Mississippi-Dampfer zusammen. Es herrscht Bürgerkrieg zwischen den Nord- und den Südstaaten. Die beiden müssen auf ihrer gemeinsamen Reise so einige Abenteuer bestehen und werden schnell Freunde. Als sie sich endlich eingestehen, dass sie mehr als Freundschaft verbindet, ist der Krieg fast zu Ende. Doch mittlerweile teilen sie mehr als ein Geheimnis miteinander. Werden sie zwischen Rassenhass und Leidenschaft einen gemeinsamen Weg für sich finden?

Die Geschichte beginnt auf den Baumwollfeldern in Louisiana, wo die Sklaven unter schwersten Bedingungen ihre Arbeit tun. Master McMillan, der Besitzer der Cloudy Moon Plantage vergewaltigt die junge Sklavin Annabelle. Sie wird schwanger, und Mama Bo zieht den kleinen Joe auf. Joseph wächst als Sklave auf, hat aber doch einige Privilegien – er wird nicht geschlagen und bekommt nicht das Brandzeichen, das ihn als Besitz McMillans kennzeichnet.

Während Annabells Vergewaltigung liegt in der nahegelegenen Stadt eine Hure in den Wehen. Sie überlebt die Geburt nicht, so dass ihr Sohn André von einer Freundin großgezogen wird.

Achtzehn Jahre später – Joe flieht von der Plantage und André wird vom Sheriff wegen Glücksspiels der Stadt verwiesen. So treffen sich die beiden jungen Männer auf einem Mississippi-Schiff und beschließen, ihre Reise gemeinsam zu machen. Im Laufe der Zeit finden die beiden gefühlsmäßig immer mehr zueinander, obwohl sie zunächst verwirrt sind und mit den Gefühlen nichts anzufangen wissen.

Ohne nun zu viel verraten zu wollen, hat die Geschichte natürlich ein Happy End – ganz so, wie es sich für einen Liebesroman gehört.

Ich hatte nicht erwartet, dass mich ein Roman – noch dazu aus dem Bereich „Gay“, „Western“ - so sehr fesseln kann. Der Einband ist im Hochglanzformat schön gestaltet. Es wurde mir jedoch erst während des Lesens bewusst, warum dieses Motiv gewählt wurde. Den Titel „Schlangenaugen“ hatte ich bis dahin nicht mit Würfeln in Verbindung gebracht.

Trotz der Kürze des Romans hat die Autorin wunderbar die historischen Elemente mit der Story verwoben. Einfühlsam hat sie die aufkeimenden Gefühle der beiden Protagonisten beschrieben. Die beiden wirken sehr authentisch, und auch das Ende ist schlüssig und passt perfekt in den Roman.

Gerne möchte ich mehr Romane dieser Art von Carol Grayson lesen, die dann natürlich auch etwas länger sein dürfen.

 

PS: Ein kleiner „Fehler“ hat sich eingeschlichen: Auf Seite 13 heißt es „... dass große Dinge vorvorstanden.“ Da soll es sicher „bevorstanden“ heißen. Tut der Story auch keinen Abbruch, denn man kann es auch schnell mal überlesen.