Rezension

Spannende und unterhaltsame Krimi-Kreuzfahrt

Nie zu alt für Casablanca - Elisabeth Frank, Christian Homma

Nie zu alt für Casablanca
von Elisabeth Frank Christian Homma

Bewertet mit 4 Sternen

Vier Schulfreunde, Gero Valerius, Katharina „Ina“, Eleonora „Elli“ und Rüdiger „Kwalle“, die es in Kindertagen liebten, Detektiv zu spielen, sind die Hauptprotagonisten in diesem Krimi.
Sie nannten sich damals V.I.E.R., nach ihren Vornamen und lösten im Stil von TKKG oder den „Fünf Freunden“ Fälle.
Knapp vierzig Jahre später haben sie nur noch losen Kontakt miteinander und leben ihre Leben.
Nur Ina und Rüdiger haben noch engeren Kontakt durch Rüdigers Frau, die eine Freundin von Ina war und kürzlich verstorben ist.
Ina ist Journalistin und ist illegalen Kunstwerken aus Elfenbein auf die Spur gekommen, die ihrer Vermutung nach auf einem Kreuzfahrtschiff geschmuggelt werden.
Und so beschließt sie, dass Rüdiger dringend Ablenkung benötigt und diese Elfenbein-Geschichte ein guter Grund ist, V.I.E.R. wieder zusammen zu bringen.
Die vier Freunde gehen also an Bord des Kreuzfahrtschiffes und wollen versuchen, dem Elfenbeinschmuggel auf die Spur zu kommen.

Was damit beginnt ist einerseits eine Kreuzfahrt von Gran Canaria über Casablanca, Cádiz, Malaga/Granada, Valencia bis Mallorca und andererseits eine turbulente Detektivgeschichte.
Denn längst läuft bei den verdeckten Ermittlungen nicht alles so, wie sich die vier Amateur-Detektive das vorstellen. Es gestaltet sich schwieriger als gedacht, die Tarnung aufrecht zu erhalten und auch an Informationen zu kommen ist nicht so leicht.

Die vier Protagonisten sind liebenswerte Figuren, die ich schnell in mein Herz geschlossen habe. Ina, die Journalistin ist Single, übernimmt so ein bisschen das Kommando und schleust sich auf dem Schiff in die Crew ein. Elli ist eher der Familienmensch und vernachlässigt die Ermittlungen gerne mal zugunsten von Sightseeing. Gero ist pensionierter Bundeswehrsoldat und hat mit seiner Pedanterie nicht nur seine Freunde sondern auch mich beim Lesen manchmal ein bisschen genervt. Rüdiger, der nach dem Tod seiner Frau froh ist, wieder unter Menschen zu sein, gibt für die Ermittlungen alles.

Die Geschichte wird jeweils aus der Sicht der einzelnen, gerade handelnden Protagonisten erzählt und die Perspektive wechselt häufig, was den Leser an die Geschichte fesselt.
Auch die Spannung ist eigentlich immer vorhanden, denn man kann als Leser hautnah an den Ermittlungen teilnehmen und hat auch keinen Wissensvorsprung. Auf dem Schiff decken die vier Freunde noch einen weiteren Skandal auf, so dass es auch an Action, Verfolgungsjagden, Versteckspielen und ähnlichem nicht mangelt. Die Auflösung gibt es dann erst zum Ende des Buches und damit auch der Kreuzfahrt.

In einem lockeren und sehr erfrischenden Schreibstil erzählen die Autoren hier die Geschichte der vier Jugendfreunde, die durch ihr gemeinsames damaliges Hobby auch nach vielen Jahren schnell wieder zusammen finden und ihre alte Freundschaft reaktivieren können.
Gut gefallen hat mir das Setting auf dem Kreuzfahrtschiff und die Kreativität der Autoren bei der Entwicklung der Geschichte. Es werden einige Klischees bedient, viele amüsante Szenen und Dialoge und auch ein bisschen Nervenkitzel runden ein spannendes und unterhaltsames Leseerlebnis ab.
Ich freue mich auf weitere Fälle mit den charmanten V.I.E.R. Hobbydetektiven!

Fazit: 4 von 5 Sternen
 

Leseprobe

 

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