Rezension

Spannende und vor allem erschreckende reale Möglichkeiten

Das Joshua-Profil
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mit dem Joshua Profil greift Fitzek tief in die Kiste der Tabuthemen. Pädophilie, Kindesmisshandlung und Big Data sind dabei die beherrschenden Themen. Eingebaut ist das Ganze in ein Szenario was es so bereits geben könnte oder was zumindest im Rahmen der zukünftigen Möglichkeiten liegt. Das macht den Thriller gleichzeitig erschreckend real und sehr spannend. Man leidet mit Max (dem Protagonisten) mit und möchte nicht in seiner Haut stecken.
Die Ich-Perspektive die Fitzek verwendet verstärkt diesen Effekt noch zusätzlich.

Allgemein ist man nah an den Charakteren dran und selbst eine eher unangenehme Figur wie Max Bruder Cosmo wird durch die Geschichte abgemildert. Teilweise so weit das er einem Leid tut, obwohl man ihn verdammen möchte.

Im Gegensatz zu den meisten Werken von Fitzek gibt es hier relativ wenig Psychologische Aspekt und es geht fast in Richtung Wirtschafts/Technikthriller, was ungewohnt aber überraschend positiv daherkommt. Auch wenn er es manchmal übertreibt und der Zufall doch öfter eine Rolle spielt, ist die Geschichte gut durchdacht und ausgewogen. Mich hat das Buch auf jeden Fall so gefesselt, das die ersten 150 Seiten in einem Rutsch durch waren, was mir sonst selten passiert.

Fazit:
Ein toller Thriller, der wichtige Themen behandelt und versucht einerseits zu warnen und andererseits den richtigen Umgang mit dem Thema Pädophilie zu umschreiben. Hier ist besonders auch das Nachwort des Autors interessant.