Rezension

Spannende Unterhaltung

Jenseits des Weges - Sonja Yoerg

Jenseits des Weges
von Sonja Yoerg

~~Liz plant seit längerem eine Wanderung auf dem rauen John Muir Trail in Kalifornien. Um wieder zu sich selbst zu finden, alte Wunden verheilen zu lassen und neue Kräfte zu sammeln. Doch dann besteht Dante, ihr Freund darauf, mitzukommen und ihre Abreise verschiebt sich um einige Zeit, da auch für ihn eine Wandergenehmigung beantragt werden muss. Eigentlich wäre Liz lieber alleine auf diese Wanderung gegangen.

Die beiden begeben sich auf die 18 Tage andauernde und kräftezehrende Wanderung. Liz hat einige Geheimnisse, zum einen aus ihrer Vergangenheit und zum anderen auch ein Geheimnis, welches Dante und sie betrifft. Liz hatte keine einfache Kindheit und so kommen auf dieser Wanderung immer mehr Dinge ans Licht, durch die man Liz näher kennenlernt. Auch ihre Geheimnisse und Fehlentscheidungen erzählt sie auf dem Weg ihrem Freund und beichtet ihm auch etwas, was sie sehr belastet und sie befürchtet, dadurch seine Liebe und ihn zu verlieren.

Auf der langen Wanderung begegnen sie oft den gleichen Menschen und mit Paul und Linda freunden sie sich sogar an. Dann gibt es noch die beiden Roots-Brüder, die unheimlich und beängstigend auf Liz wirken. Dante und Liz haben teilweise mit schweren Wetterbedingungen zu kämpfen, gehen aber trotzdem den geplanten Weg weiter. Bis es richtig spannend und gefährlich wird.

Der Schreibstil von Sonja Yoerk hat mir sehr gut gefallen, leicht und flüssig, schnell habe ich in die Geschichte hineingefunden. Außerdem gibt es tolle Landschaftsbeschreibungen. Eine Karte über die zurückgelegte Wanderstrecke von Liz und Dante wäre perfekt gewesen.

Bezüglich der angekündigten Wanderung zur Selbstfindung und alte Wunden verheilen zu lassen war ich leider etwas enttäuscht, da in diese Richtung nicht wirklich tiefgründig darauf eingegangen wurde. Auch wurde mir Liz zeitweise mit ihrem übertriebenen Selbstmitleid etwas zu viel, Auf der anderen Seite war eine unglaubliche Spannung, besser als in manchem Krimi, vorhanden, und deshalb hat mich das Buch trotz fehlender Selbstfindung sehr gut unterhalten.

Wer Wert auf einen guten Unterhaltungsroman mit hohem Spannungspotential legt, und keine hohen Erwartungen bezüglich Selbstfindung in dieses Buch legt, wird mit diesem Roman viel Freude haben.