Rezension

Spannende Unterhaltung

Mirror - Karl Olsberg

Mirror
von Karl Olsberg

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mit dem neuen Mirror haben Wissenschaftler etwas schier unglaubliches geschaffen, denn man kann mit ihm nicht nur telefonieren, surfen, Nachrichten schreiben etc. Nein, der Mirror spürt, was sein Träger möchte und setzt alles daran, diese Bedürfnisse zu erfüllen. Jeder scheint von diesem Gerät völlig begeistert zu sein, bis auf zwei Personen. Andy, ein junger Mann mit Asperberger Syndrom und die Journalistin Freya bemerken, dass sich ihre Mirrors seltsam verhalten. Beinahe scheint es, als würden die Geräte Gefühle entwickeln, doch das kann doch eigentlich nicht sein. Während Freya mit ihren Nachforschungen anfängt, beginnen die Mirror mit etwas, das niemand auch nur ansatzweise geglaubt hätte, denn sie beginnen sich miteinander zu verbinden. Kann man diese Allianz noch aufhalten, oder ist es bereits zu spät?

Meine Meinung:

Puh, was für eine erschreckende Vorstellung der Zukunft, die der Autor Karl Olsberg da erschaffen hat. Ich muss gleich zu Beginn feststellen, dass das ganze Szenario gar nicht so weit hergeholt klingt, denn die Technik entwickelt sich in einem so rasanten Tempo, dass ich mir durchaus ein Gerät wie den Mirror vorstellen kann. Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen, flüssig und trotz des technischen Themas leicht verständlich, läßt sich die Geschichte schnell weglesen. Dabei bleibt die Sprache durchaus in einem modernen und jugendlichen Stil und wirkt auf den Leser, als wäre man direkt beim Geschehen dabei. Mir hat das auch sehr gut gefallen, da ich mich so sehr schnell auf das Gelesene einlassen und in die Geschichte vertiefen konnte, ohne noch zu grübeln, was mir der Autor denn da gerade erklären möchte.
Die Story an für sich beginnt noch recht langsam und ruhig, wobei man durch viele schnelle, kapitelweise Perspektivenwechsel keine Langeweile hat. Stattdessen hat man die perfekte Gelegenheit zu erkennen, wie der Mirror auf die unterschiedlichsten Personen wirkt und man spürt da ist etwas, was man noch nicht ganz fassen kann. So beginnt die Geschichte langsam Fahrt aufzunehmen und die Spannung kann sich permanent steigern. Man knüpft seine Verbindungen zu den Charakteren, die einem zum Teil schnell sympathisch werden, wie z. B. Andy oder Freya.
Erzählt wird die Geschichte durch den personellen Erzähler in der dritten Person, der sehr glaubhaft die Szenarien schildert und den Leser immer wieder stückchenweise das Geschehen schildert. Trotz der vielen Perspektiven behält Olsberg hier seinen roten Faden bei und führt die unterschiedlichen Erzählstränge langsam und geschickt aufeinander zu. Alles wirkt logisch, sehr durchdacht und auch sehr gut recherchiert.
Charaktere gab es dann hier so einige in der Geschichte, wobei diese schon das ein oder andere Klischee bedienten, was mich aber bei einem spannenden Thriller eher weniger stört. Da wäre zum einen der Konzern, der Mirror herstellt und vertreibt, was dieser hier in der Geschichte für eine Rolle spielt, ist nur absolut logisch und glaubhaft. Dann ist da noch der Wissenschaftler, der das Gerät erfunden hat, bei dem ich schnell merkte, auf wessen Seite er steht. Freya und vor allem Andy mochte ich sehr und ich fand auch, dass es dem Autor sehr gut gelungen ist, die Eigenheiten des jungen Mannes einzufangen und darzustellen. Alles in allem fand ich die Charaktere sehr passend zu der ganzen Geschichte.

Mein Fazit:

Mirror ist ein Buch für absolut spannende und abwechslungsreiche Lesestunden, das mir sehr viel Spaß gemacht hat. Das Thema ist sehr aktuell und die Geschichte, die der Autor entwickelt liegt durchaus im denkbaren Bereich und lässt mich mit einem kleinen Schaudern zurück. Wer spannende Thriller mag, der sollte hier zugreifen.