Rezension

Spannender als mancher Krimi

Nachricht von dir - Guillaume Musso

Nachricht von dir
von Guillaume Musso

Bewertet mit 4 Sternen

New York, John-F.-Kennedy-Flughafen. Ein Mann und eine Frau prallen im Schnellrestaurant aufeinander – und fluchen. Ein Sandwich fällt zu Boden, ein Glas Cola wird verschüttet, beide kehren sich den Rücken, um sich nie wiederzusehen. Doch zuhause angekommen – er in San Francisco, sie in Paris – , stellen sie fest, dass sie ihre Handys vertauscht haben. Handys, in denen intimste Informationen gespeichert sind. Sie beginnen, das Telefon des anderen zu durchstöbern, und was sie dort entdecken, erscheint ihnen wie ein Wink des Schicksals: Denn ihre Leben sind bereits seit langer Zeit miteinander verknüpft – durch ein Geheimnis aus der Vergangenheit, das sie nun einzuholen droht. Es beginnt eine atemlose Jagd, bei der die beiden alles riskieren, an ihre Grenzen gehen und das Unmögliche möglich machen.

“Wir haben alle die Wahl. Wir sind die Summe unserer Entscheidungen” (Joseph O’Connor)
Ein paar Augenblicke haben das Leben von Madeline und Jonathan gründlich verändert. Auf der Suche nach einem freien Tisch stoßen die beiden zusammen und ihre Handys werden dabei vertauscht.
Unabhängig voneinander schauen sie sich die Daten des Anderen an und das mich anfangs doch ein bisschen verwirrt, da eigentlich jedes Smartphone über eine Tastensperre verfügt.
Madeline erfährt so, dass Jonathan ein begnadeter Starkoch war, der an einem einzigen Tag alles verloren hat. Sein Imperium und dann musste er auch noch von der Untreue seiner Frau erfahren. Obwohl sie Jonathan arrogant findet, liest sie im Internet alles was sie finden kann und stößt so auf Ungereimtheiten, was Francescas Affäre betrifft.
Jonathan erfährt wiederum, dass Madeline nicht immer als Blumenhändlerin gearbeitet hat, sondern Polizistin in Manchester war. Ihr letzter Fall, den sich nicht abschließen konnte, trieb sie schier in den Selbstmord. Dank eines Manchester Mafia Bosses konnte sie sich ein neues Leben in Paris aufbauen.  Im Gegenzug zu Madelines Ermittlungen, findet Jonathan heraus, dass Alice (das verschwundene Mädchen) noch am Leben ist.

Die beiden Erzählungsstränge werden Ende gekonnt zu einem runden Ende zusammen geführt. Im  Gegensatz zu James Patterson schafft es Musso sich nicht zu verzetteln. Sprachlich war es sehr rasant geschrieben!
Einen Musso zu lesen ist wie wenn man eine Pralinenschachtel öffnet, man weiß nie was man bekommt. Anfangs wirkte das Buch wie ein netter Liebesroman, Jonathan und Madeline können sich überhaupt nicht ausstehen aber je tiefer man in der Handlung eintaucht, wird man vom rasanten Erzähltempo nicht mehr losgelassen. Es wird zu einem packenden Thriller. Klar ist das Ende ein bisschen vorhersehbar aber der Thrill zwischendurch macht das Ganze wieder wett.
Auch dieses Musso konnte mich wieder überzeugen. Daher bekommt er vier von fünf Sternen.