Rezension

Spannender Auftakt!

Infiziert (Bd.1) - Teri Terry

Infiziert (Bd.1)
von Teri Terry

Wenn ein lebensgefährliches Virus ausbricht und sich in kurzer Zeit auf dem gesamten Erdkreis verbreitet, dann ist sicherlich das Interesse der Leser, die ihre Freude an Weltuntergangsszenarien finden, geweckt. Dabei stelle ich mir innerlich die Frage, welche ich gleichzeitig als Einstieg in die Rezension zu dem Auftakt einer geplanten Trilogie,„Infiziert“ von Teri Terry, nutzen möchte: Was löst die Faszination gegenüber solchen Endzeitszenarien aus?

 

 

Strebe nach Wahrheit, aber misstraue den Fakten. Denn sie unterliegen immer den Fehlern menschlicher Beobachtungsgabe.

(„Infiziert“, Seite 247)

 

 

 

Mysteriöser Beginn weckt Neugier

Die Autorin schafft es gekonnt, bereits auf den ersten Seiten den Leser durch einen mitreißenden Schreibstil und die kurze Kapitellänge zu packen und nicht mehr loszulassen. Durch einen Vermisstenfall, der vielversprechend klingt, weckt sie meine Neugierde, sodass ich diesen Handlungsstrang gerne weiter verfolgen möchte.

 

Eine wichtige Sache, die man besser vor Beginn der Lektüre wissen sollte, da sie im Klappentext leider nicht gut hervortritt, ist, dass es sich hierbei nicht nur um einen Thriller handelt. Viele Leser hat dieser Fakt in dem Schriftstück sehr gestört, aber ich glaube, wenn man über dieses Vorwissen verfügt, so hat man eine ganz andere Wahrnehmung über die Stärken und Schwächen dieses Buches. Also vorneweg gesagt, in diesem Auftakt spielen fantastische Aspekte eine nicht ganz unwichtige Rolle.

 

Paranormale Ereignisse drosseln Spannungsniveau

Dadurch, dass es sich bei einer der Hauptfiguren um einen Geist handelt, schneidet sich die Autorin ins eigene Fleisch. Der spannend klingende Vermisstenfall verliert an seinem Reiz, da sie schon vorweggreift, dass sie bei ihrer Entführung tödlich verunglückt ist. Bei diesen Informationen handelt es sich übrigens keinesfalls um Spoiler, sondern diese werden schon auf den ersten Seiten zutage gefördert, sodass sich auch die restliche Geschichte auf diese Grundpfeiler stützt.

 

Mit den Figuren ansonsten bin ich persönlich gut zurechtgekommen. Ihre Motivationen werden allezeit glaubwürdig und nachvollziehbar dargelegt, sodass man sie gerne auf den knapp fünfhundert Seiten durch das Abenteuer begleitet hat. Die Liebesgeschichte, die sich anbahnt, ist zwar etwas vorhersehbar, aber ziemlich realistisch ausgefallen. Dieser Handlungsstrang ist für die gesamte Geschichte nicht essenziell, fällt aber auch nicht weiter negativ ins Gewicht.

 

Grausamkeit tut dem Buch gut

Die Autorin tut kein Blatt vor den Mund, um die Grausamkeiten, die durch den gefährlichen Virus entstehen, anschaulich zu  beschreiben. Genau diese Brutalität, so finde ich, ist für das gesamte Werk förderlich, da das Endzeitszenario auf den Leser eine abschreckende Wirkung erhält und zugleich mitreißt, sodass der Blick konsequent auf die Seiten gerichtet ist und dort festklebt, bis die Geschichte zu Ende ist. Zudem verstärkt es die Wut eines selbst, die man der wenigen Personen wegen empfindet, durch die das Virus in Umlaufbahn gebracht wurde, sodass man auch emotional tief in der Handlung steckt.

 

Das führt mich zudem zu meiner Eingangsfrage zurück, der Frage, weshalb Geschichten, in denen die Welt unterzugehen droht, für uns so reizvoll sind. Ich denke einfach, die Abschreckung spielt dabei eine große Rolle. Der Planet, der für uns Menschen gleichzeitig Zuhause bedeutet, wird auf grauenvolle Art und Weise ausgelöscht. Das löst in uns – oder zumindest in mir, ich kann hierbei nur subjektiv berichten – ein Unrechtsempfinden aus und bestärkt in uns die Motivation, aktiv daran mitzuhelfen, dass wir nicht so zugrunde gehen. Und genau diesem Gedanken fühlt man sich doch in jeder dieser Geschichten gegenübergestellt.

 

Letztendlich lässt sich sagen, dass…

„Infiziert“ ist ein sehr gelungener und mitreißender Auftakt zu einer vielversprechenden Trilogie, die ich gerne weiterverfolgen möchte.