Rezension

Spannender Auftakt, der einige Längen aufweist

Eve of Man - Die letzte Frau - Tom Fletcher, Giovanna Fletcher

Eve of Man - Die letzte Frau
von Tom Fletcher Giovanna Fletcher

Bewertet mit 3.5 Sternen

»Sie verkörperte die Wiedergeburt der Menschheit. Sie war die
Antwort auf all die Gebete. Nur sie zählte – sie war ihre letzte
Hoffnung.«

Als ich das Buch durch Zufall auf Vorablesen entdeckt habe, habe ich mich sofort in das hübsche Cover verliebt. Ich liebe die edle Farbkombination aus goldenen und dunkleren Elementen und finde, dass es sehr gut zur Geschichte passt, was ich persönlich wichtig finde. Für mich ist das Buchcover ein absoluter Eyecatcher, das im Buchladen auf jeden Fall meine Aufmerksamkeit erregen würde.
Der Schreibstil des Autorenduos ist flüssig, sehr bildhaft, zum Teil wahnsinnig spannend und vor allem detailliert. An manchen Stellen war mir der Schreibstil jedoch etwas zu ausschweifend und langatmig, was mir das Weiterlesen erschwert hat.
Gut gefallen hat mir, dass das Buch sowohl aus der Sicht von Eve, als auch aus der Sicht von Bram erzählt wird, denn so lernt man als Leser die beiden Charaktere und die Welt, in der sie leben, ausführlich kennen.
Ich habe noch nie ein Buch in dieser Richtung gelesen, da mich das Genre bislang nicht wirklich interessiert hat. Aber die Idee, dass das Rosa aus der Welt verschwunden ist und nur noch männliche Babys geboren werden, hat mich extrem neugierig gemacht.
Der Anfang der Geschichte ist mehr als spannend und die Welt, in der Eve lebt, empfand ich als so andersartig und überwältigend, dass ich gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören wollte. Auch das Aufeinandertreffen mit den auserwählten Kandidaten war sehr interessant, auch wenn mir Eve in diesen Momenten furchtbar leidgetan hat.
Mein Highlight war jedoch das Zusammentreffen zwischen Eve und Bram – was habe ich auf diesen Augenblick hingefiebert!
Leider wurde die Geschichte im Anschluss eher zäh und es ging wenig spannend weiter. Es passierte so gut wie gar nichts und das Buch plätscherte nur so vor sich hin, was ich extrem schade fand, da mir die Geschichte bis dahin sehr gefallen hat. Meiner Meinung nach hätten viele Passagen einfach weggelassen oder zumindest gekürzt werden können. Man erfährt kaum etwas über die Außenwelt oder den Grund, warum es plötzlich nur noch männliche Babys gibt, was mich persönlich sehr interessiert hätte.
Irgendwann nahm das Buch dann aber zum Glück wieder an Fahrt auf. Eve, die bis dahin eher zurückhaltend und naiv war, stellte Fragen (wenn auch nicht immer die richtigen) und rebellierte endlich. Ab diesem Punkt hat mich die Geschichte wieder gepackt, ich habe mit den Charakteren mitgefiebert und endlich gab es auch ein paar Einblicke, was in der Welt außerhalb der Kuppel vor sich geht.
Der Showdown war zwar irgendwie vorhersehbar, wurde aber dennoch spannend aufgezogen. Besonders gut gefallen hat mir hier das Zusammenspiel und der Zusammenhalt der einzelnen Charaktere.
Das Buch endet – was zu erwarten war – mit einem fiesen Cliffhanger, der einige Fragen offenlässt.

Fazit:
»Eve of Man: Die letzte Frau« von Giovanna & Tom Fletcher ist ein äußerst spannender Auftakt einer Dystopie, die zwar einige Längen aufweist, jedoch mit toll ausgearbeiteten Charakteren und vielen kleinen Details punkten kann. Für den nächsten Teil wünsche ich mir, dass alle offen gebliebenen Fragen beantwortet werden und dass uns die Geschichte mit spannenden und unvorhergesehenen Entwicklungen überraschen wird.
3,5/5 ⭐️

Vielen Dank an Vorablesen und den dtv Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.