Rezension

Spannender Auftakt der Trilogie um den Rechtsmediziner Abel! Gelungene Mischung aus Fakten& Fiktion!

Zerschunden - Andreas Gößling, Michael Tsokos

Zerschunden
von Andreas Gößling Michael Tsokos

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Ein Serienkiller, der europaweit in der Nähe von Flughäfen zuschlägt. Er ist schnell, er ist unberechenbar, und er ist nicht zu fassen. Seine Opfer: Alleinstehende Frauen, auf deren Körper er seine ganz persönliche Signatur hinterlässt. Ein Fall für Rechtsmediziner Fred Abel vom Bundeskriminalamt, der plötzlich tiefer in den Fall involviert ist, als er möchte. Denn der Hauptverdächtige ist ein alter Freund, dessen kleine Tochter im Sterben liegt.

Der Auftakt zu einer hochspannenden Serie, die auf authentischen Fällen und echten Ermittlungen basiert - von Deutschlands bekanntestem Rechtsmediziner.

Meine Meinung:

Das gemeinschaftliche Werk von Sebastian Fitzek und Michael Tsokos "Abgeschnitten", habe ich bereits mit Begeisterung verschlungen.
Natürlich war ich nun sehr auf das neuste Werk von Tsokos gespannt...

"Zerschunden", der Titel passt im Übrigen absolut, konnte mich sehr überzeugen. Die Mischung aus wahren Begebenheiten, wissenschaftlichen Fakten und der Fiktion war einfach unheimlich spannend und ansprechend.

Bei dem Plot - ein reisender Serienmörder - war ich anfangs zugegeben, etwas skeptisch. Wie kann ein Thriller in so vielen verschiedenen europäischen Städten spielen und ein einzelner Rechtsmediziner vom BKA den Täter verfolgen? Wie soll das gehen, ohne das es zu übertrieben wirkt?
Tja, das das funktioniert, das hat Tsokos zusammen mit seinem Co-Autor Andreas Gößling bewiesen und ehrlich gesagt war kein einziges Kapitel langweilig oder unglaubwürdig.  Es passte einfach alles und wenn man im Anschluss das Schlusswort von Tsokos liest, umso mehr...denn 80% des Buches ruht auf wahren Tatsachen, echten Fällen und Begebenheiten - da überläuft einen die Gänsehaut gleich nochmal.

Wer jetzt denkt, das er sich, das sich das Buch um einen Rechtsmediziner dreht, ständig am Obduktionstisch vorfindet, der liegt absolut falsch. Das kommt sogar eher nur am Rande vor. Wie gesagt, es wird ein reisender Mörder gejagt...! Doch es werden viele interessante Fakten erklärt und besprochen, sei es im medizinischen oder im ermittlerischen Bereich.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich jedoch, auch wenn es vielleicht meckern auf hohem Niveau ist: mir war der 46jährige Rechtsmediziner Fred Abel zwar sehr sympathisch usw, aber manchmal war er mir einfach zu perfekt. Ein Ausnahmetalent, ein Überflieger, der Beste seines Fachs - ok, mag sein, aber ich hoffe, das man ihn in weiteren Fällen etwas besser kennen lernt und er vielleicht doch noch einige Kanten oder mal eine kleine Schwäche durchblicken lässt.  Ich freue mich jedenfalls schon auf die Fortsetzung, auf die im Nachwort bereits hingewiesen wird.

Ansonsten hatte ich viele spannende Lesestunden, auch wenn man nach und nach erkennt wer der Täter ist, so bleibt es bis zum Ende und der endgültigen Auflösung sehr spannend und nervenaufreibend.
Der Schreibstil war sehr flüssig und die Cliffhanger am Ende eines Kapitels machten es einen sehr schwer, das Buch zur Seite zu legen!

Fazit:

Für Thriller-Fans eine klare Empfehlung. Jedoch darf man keine schwache Nerven besitzen, da einige Szenen recht brutal oder gewaltsam sind - aber das ist nun mal leider die Realität...!