Rezension

Spannender Auftakt mit einigen Schwächen

ASH PRINCESS - Laura Sebastian

ASH PRINCESS
von Laura Sebastian

Bewertet mit 3 Sternen

Als das Königreich Astrea von den Kalovaxianern erobert wird, verliert Theodosia nicht nur ihre Mutter, die Königin, sondern auch ihr Geburtsrecht. Vom Kaiser gedemütigt lebt sie nun als Lady Thora mit im Palast und muss bei Festen stets eine Krone aus bröckelnder Asche tragen. Äußerlich nimmt sie ihr Schicksal an, aber in ihr regt sich immer noch Widerstand... .
Dies ist der erste Band aus einer Reihe um die entmachtete Kronprinzessin Theodosia, die ihrem Volk wieder zur Freiheit verhelfen möchte. Als ich dieses Buch zur Hand nahm, habe ich eine spannende Dystopie mit authentischen Figuren erwartet. Diese Erwartungen wurden zum größten Teil erfüllt, aber die Handlung hat auch einige Schwächen, welche gerade mit der Protagonistin, aber auch mit dem entworfenen Königreich Astrea zusammenhängen.
Während der Geschichte hatte ich immer wieder Probleme mit dem Magiekonzept, dass die Autorin entworfen hat. Scheinbar gibt es in Astrea sogenannte Magiesteine, welche dem Träger Macht verleihen, aber deren Gebrauch wohl sehr gefährlich sein soll. Aus meiner Sicht braucht die Handlung diese sonderbaren Steine nicht und könnte gut darauf verzichten. Manchmal wird so die Geschichte auch unübersichtlich und unterbrochen durch störende Erläuterungen, welche Götzen für welche Magie zuständig sind.
Auch die Protagonistin Theodosia konnte mich nicht vollständig überzeugen. Es wird zwar immer wieder betont, wie viel Mühe sie sich gibt, nicht aufzufallen und dem Kaiser das gebrochene und ungefährliche Mädchen vorzuspielen, aber dabei stellt sie sich sehr ungeschickt an und für mich war ihre Taktik dabei offensichtlich. Umso mehr gewundert habe ich mich, dass sie tatsächlich damit durchkommt und niemand am ganzen Hof sie durchschaut. Allerdings konnte sie mich, je weiter die Handlung voran schritt, doch noch überraschen und mich mit ihrem plötzlich vorhandenen Mut und Furchtlosigkeit doch noch für sich einnehmen.
Eine interessante Figur war für mich noch der Prinz, der aber auch aus meiner Sicht zu spät beweist, dass er Mumm in den Knochen hat und doch mehr kann, als seinem Vater, dem Kaiser, zu gehorchen.
Laura Sebastian schreibt passend für ein Jugendbuch einfach und gut lesbar. Es finden sich aber auch so einige sehr grausame und brutale Szenen im Buch, die der ganzen Handlung einen düsteren und etwas schwermütigen Charakter verleihen und so auch in diese Dystopie passen. Nur wenig gelungen fand ich die sich anbahnende Liebesgeschichte im Buch, die wie in anderen Romanen auch, schnell wieder in der Schiene ,,liebe ich ihn oder will ich doch lieber ihn" landet und damit fast schon klischeehaft ist.
Insgesamt ist ,,Ash Princess" zwar ein unterhaltsamer Auftakt zu einer neuen Reihe, der aber deutlich mehr Potenzial gehabt hätte. Dennoch empfehle ich hier gerne diesen Jugendroman weiter.