Rezension

spannender Auftakt mit kleinen Schwächen

The Bad Tuesdays - Die verbogene Symmetrie - Benjamin J. Myers

The Bad Tuesdays - Die verbogene Symmetrie
von Benjamin J. Myers

Bewertet mit 4 Sternen

Als Kind wünscht man sich eigentlich gut behütet, beschützt und mit viel Liebe aufzuwachsen. Leider ist das nicht allen vergönnt und den einen oder anderen trifft es sogar extra hart. Die Tuesday-Geschwister gehören auf jeden Fall dazu. Nachdem sie ihre Eltern verloren haben, waren sie einige Zeit in einem Heim, bevor sie dann geflüchtet sind und zu Straßenkindern wurden. Die Kanalratten, wie sie genannt werden, müssen sich allein durchschlagen und Leben immer auf der Flucht vor den Jägern, Aufmischern und allen anderen, die sie nicht in den Straßen sehen wollen. Jeden Tag stehen die Kids vor neuen Herausforderungen, doch von dem, was wirklich um sie herum passiert, ahnen sie nichts. Zwei Mächte kämpfen gegeneinander, mit übernatürlichen Mitteln und Wesen, denen man nicht mal im Traum begegnen möchte.

 

Dieses Buch ist der Auftakt der Reihe, da ist es nicht verwunderlich, dass am Ende noch einige Fragen offen bleiben. Man wird allerdings nicht völlig im Ungewissen gelassen. Es wurde ein Grundstein gelegt, ein Teil der Handlung ist abgeschlossen und öffnet nun den Weg für die Fortsetzungen, denn die Reise der Tuesdays ist noch lange nicht zu Ende. Ihr Abenteuer hat gerade erst begonnen und man darf davon ausgehen, dass noch viele Herausforderungen folgen werden.

 

Nach dem eher ruhigen Einstieg, bei dem man erst mal die Figuren und ihren Lebensraum etwas kennen lernen kann, wird es schnell turbulent und actionreich. Den Geschwistern wird nicht viel Möglichkeit gegeben, zur Ruhe zu kommen. Und wenn es dann doch mal etwas weniger hektisch ist, ist schon die nächste Intrige in Anmarsch. Nie weiß man so wirklich, wem man trauen und glauben darf.

Die Tuesdays kennen es nicht wirklich, sich auf andere zu verlassen, außer auf sich selbst, daher ist es für sie noch schwieriger, die Anweisungen und Aufgaben genauso zu befolgen, wie sie ihnen vorgegeben werden. Sie gehen gern ihren eigenen Weg und geraten dabei das eine oder andere Mal in zusätzliche Schwierigkeiten. Man kann es ihnen aber kaum verübeln, denn mit ihren elf und vierzehn Jahren sind sie eigentlich noch zu jung, um so große Aufgaben bestehen und meistern zu müssen. Entscheidungen aus dem Bauch heraus stehen da manchmal einfach über denen, die einem der Verstand mit auf den Weg geben würde.

 

Durch die Perspektivwechsel ist es möglich, verschiedene Stränge der Handlung parallel zu verfolgen. So ist man an verschiedenen Orten gleichzeitig und hat einen Umfassenden Blick auf die Geschichte. Dadurch erschließen sich auch die Zusammenhänge und Verbindungen zwischen den Figuren und den Ereignissen noch besser.

Der Schreibstil an sich ist angenehm und flüssig, ich habe mich gut in der Geschichte zu Recht gefunden. Etwas schade fand ichallerdings, dass man beim Lesen schnell vergessen hat, wie jung die Protagonisten eigentlich sind. Was man ihnen alles zumutet ist schon enorm und oft gehen sie etwas zu gefasst und erwachsen damit um. Auch wenn sie abgehärtet sind durch die Zeit auf der Straße.

 

Ein interessanter Auftakt mit kleinen Schwächen. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung und auf die Herausforderungen, die noch auf die Tuesday-Geschwister warten.