Rezension

Spannender Auftakt zu einem Epos über Krieg und Frieden

Sieben Heere - Tobias O. Meißner

Sieben Heere
von Tobias O. Meißner

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wenn es um intelligente Fantasy aus Deutschland geht, gibt es nur wenige Autoren, die an Tobias O. Meissner heranreichen. In seinem neuesten Buch Sieben Heere führt er die Leser in eine neue Fantasywelt, in der gerade ein Krieg beginnt, der laut Klappentext der letzte aller Kriege ist.

 

Der Autor:

 

Tobias O. Meissner, Jahrgang 1967, ist ein deutscher Roman- und Comicautor, der seit 1997 regelmäßig alle ein bis zwei Jahre ein neues Buch veröffentlicht. Dabei ist er fast ausschließlich in der Phantastik unterwegs.

Mein Favorit ist seine Öko-Fantasy-Reihe Im Zeichen des Mammuts. Den kommerziellen Erfolg brachte ihm aber wohl primär eine Dämonen-Reihe.

 

Die Geschichte:

 

Die Geschichte spielt im Dorf Hagetmau im "friedliche[n] Land Akitania" (S. 5). Eines Tages marschiert eine gerade einmal 30 Mann starke Abordnung des Nachbarlandes Nafarroa in das Dorf und erklärt, dass Akitania - ganz ohne Krieg - nun eine Provinz Nafarroas sei. Zunächst sieht es so aus als würden sich die Hagetmauer in ihre neue Situation fügen, doch schon nach kurzer Zeit kommt es zu einem gewaltsamen Aufstand.

 

Meine Meinung:

 

Sieben Heere ist ein Fantasyroman, da er eindeutig in einer Fantasywelt spielt. Es gibt zum Beispiel an Greife erinnernde Gryphe und sogenannte Semanen, die mit Hilfe der Götter Magie wirken können. Aber all die Fantasy ist eigentlich nur schmückendes Beiwerk und bietet die Bühne für ein Epos über Krieg und Frieden, Unterordnung und Dissidenz. Leider hat das Buch ein sehr offenes Ende und bricht mitten in der Handlung ab, so dass man sich ohne den, noch nicht erschienenen Nachfolgeband, fast kein Urteil darüber, erlauben möchte, wie gut der Autor seine Aussage herüberbringt.

 

Mir hat der Anfang und das Ende gut gefallen. Der Mittelteil, in dem der erste gewaltsame Aufstand geschildert wird, hat sich für meinen Geschmack zu sehr gezogen und ein wenig zu viel Fokus auf die Action gelegt. Natürlich habe ich verstanden, dass es in diesen Passagen darum geht zu zeigen, wie die verschiedenen Charaktere auf die Gewalt reagieren. Das funktioniert auch grundsätzlich gut, allerdings bleiben die Charaktere dabei ein wenig klischeehaft, was in so einer parabelhaften Erzählung, aber vermutlich gewollt ist.

 

Fazit

Alles in allem eine lesenswerte Geschichte über Krieg und Frieden, Unterordnung und Dissidenz.

 

Wertung: 4.5/5 Sternen