Rezension

Spannender, blutiger Thiller

Blutige Gnade - Leo Born

Blutige Gnade
von Leo Born

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der investigative Journalist Peter Johannsen, der gerade die „Big Story“ abgeschlossen hat, wird entführt, über Stunden gefoltert um dann als nur noch toten Klumpen Fleisch zurückgelassen zu werden. 

Der Leichenfund und ein weiterer Mord bei einem Einbruch, bei dem nichts gestohlen wurde, geben der „Krähe“ Mara Billinsky und ihrem Kollegen Jan Rosen große Rätsel auf.

Hängen die beiden Morde zusammen? 

Welche Big Story hatte Johannsen recherchiert?

Warum wird die Krähe gerade jetzt von der Vergangenheit eingeholt?

 

 

 

 

Furchteinflößende Foltermethoden, wilde Verfolgungsjagden und eine „Krähe“, die sowohl taff wie auch verletzlich erscheint, schocken und unterhalten uns gleich zu Beginn des Thrillers. Er ist kurzweilig und spannend geschrieben. Die Protagonisten sind gut beleuchtet und ihre Charaktere und Handlungen nachvollziehbar.

 

Natürlich stechen die beiden Ermittler, die unterschiedlicher kaum sein könnten, aus den üblichen Ermittlerpaarungen hervor. Die Krähe, die schwarzgewandete und schwarzgeschminkte junge Frau mit dem analytischen Verstand und einem guten Bauchgefühl, ist schon etwas Besonderes. Sie kommt glaubwürdig rüber, ist auf Anhieb sympathisch und macht Appetit auf mehr. Besonders gut hat mir an ihr gefallen, dass sie ihren etwas schwachen Partner Rosen unterstützt und an sich wachsen lässt.

 

Der Kriminalfall an sich war wirklich starker Tobak. Das Schlimmste: Vieles in diesem Thriller war keine Fiktion. Ich möchte da nicht weiter spoilern, aber die Tatsachen können den Leser schon umhauen und zur Änderung seiner Gewohnheiten führen. Zu mindestens wird jeder Leser dieses Thrillers darüber nachdenken.

 

Ein spannender Thriller, der zum Nachdenken anregt, sollte eigentlich fünf Sterne erhalten, aber einen kleinen Kritikpunkt habe ich dann doch. Ab Mitte des Buches hatte jeder geübte Leser einen begründeten Verdacht, um was es sich in der Big Story handelt und welche Personen dafür verantwortlich sind. Jeder Leser wartete daraufhin auf eine Wendung, die seinen Verdacht gegenstandslos machte, aber die kam nicht. 

 

Schade, trotzdem bin ich neugierig auf den nächsten Fall der Krähe.