Rezension

Spannender Duisburg-Krimi

Glaube Liebe Tod - Peter Gallert, Jörg Reiter

Glaube Liebe Tod
von Peter Gallert Jörg Reiter

Bewertet mit 5 Sternen

Der Polizeiseelsorger Martin Bauer ist die Hauptfigur in einer neuen Krimi-Reihe im Ullstein-Verlag. Mit „Glaube Liebe Tod“ hat das Autorenduo Gallert & Reiter einen gelungenen Einstand gemeistert.

Die Handlung beginnt hochdramatisch: Martin Bauer rettet einem Polizisten, der sich von einer Brücke stürzen möchte, das Leben. Doch kurze Zeit später ist der Polizist tot. War es Selbstmord? Ein Unfall? Oder gar Mord? Martin Bauer beginnt zu ermitteln, auch weil er selbst sich mit Schuldgefühlen quält, dass er den Polizisten doch nicht retten konnte. Seine Suche nach der Wahrheit bringt Bauer bis ins Duisburger Rotlichtviertel. Damit ist ein actionreicher Kriminalroman vorprogrammiert.

Dass die Hauptfigur, der ermittelnde Polizeiseelsorger Martin Bauer, bei so viel Action nicht immer mithalten kann, macht ihn sympathisch. Bauer ist einer, der eher impulsiv handelt, und dabei seine Kompetenzen mehr als einmal überschreitet. Lieber lässt sich Bauer von seiner Menschenkenntnis leiten, als rational abzuwägen, was zu tun ist. Das kann nicht immer gut gehen, und Bauer bringt schließlich nicht nur sich in Gefahr. Das bringt immer wieder Bauers grüblerische Seite zum Vorschein. Eine sympathische Seite.

Spannung bietet „Glaube Liebe Tod“ bis zum Schluss, wenn sich die Erzählfäden um Korruption, Menschenhandel, Rache, jugendlicher Leichtsinn und alte Geschichten von Schuld so langsam entwirren. Hinzu kommt, dass in dem Krimi immer wieder die Erzählperspektive gewechselt wird, sodass man als Leser etwas mehr weiß als Martin Bauer.

Hinzu kommt eine große erzählerische Leistung von Gallert und Reiter. Den beiden Autoren gelingt ein Schreibstil, der einerseits anspruchsvoll ist, andererseits aber den Lesefluss nie beeinträchtigt.