Rezension

Spannender Fall, vermischt mit der eigenen Vergangenheit /// 1. Fall Sunday Night

Blutschatten
von Kathy Reichs

Bewertet mit 5 Sternen

Der Thriller „Blutschatten“ wurde von Kathy Reichs geschrieben. Es handelt sich dabei um den ersten Band der Reihe Sunday Night, aus deren Sicht das Buch geschrieben wurde und zwar in der ersten Person Singular. Der Thriller ist am 05.03.2018 auf Deutsch im Blessing Verlag erschienen und umfasst 395 Seiten.

 

Sunday Night ist eine typische Einzelgängerin, welche nur zwei Menschen sehr nah an sich lässt. Sie musste das Militär und die Polizei verlassen und lebt nun sehr zurückgezogen auf einer Insel, welche zu South Carolina gehört. Ihre Nachbarn kennt sie nicht und macht es den Menschen auch nicht gerade leicht sie zu mögen. Sie hat einen ziemlichen Dickkopf, ist zynisch und macht selten das was man von ihr erwartet. Doch für ihren Mut bewunderte ich sie wie auch für die Tatsache das sie einfach nicht aufgibt bis sie Stella findet ob lebend oder tot.

 

Nun wer ist Stella? Stella ist die Enkelin einer der reichsten Frauen aus South Carolina und diese, namens Opaline Drucker, hat bei einem Attentat vor einer jüdischen Schule ihre Tochter und ihren Enkel verloren. Doch ihre Enkelin ist seit jenem Tag verschwunden, aber sie glaubt nicht, dass diese tot ist. Beau, Sundays „Vater“ bittet sie darum Opaline zu helfen. Nicht nur würde Sunday dafür sehr viel Geld bekommen, sondern zugleich auch vielleicht endlich wieder ins Leben zurückfinden. Denn nach Beaus Meinung ist das was Sunday auf der Insel führt alles nur kein wirkliches Leben.

 

Von Beau hat man leider nur wenig lesen können. Ich hoffe, dass ich bei weiteren Bücher mehr über ihn erfahre. Im ersten Moment hatte ich so meine Schwierigkeiten wie Sunday war und wie sie die Welt sah. Doch im Buch lernt man mehr über ihre Vergangenheit und dadurch kam sie mir sehr nah. Gus, dagegen hat mein Herz im Sturm erobert und ist mein Lieblingscharakter und ich hoffe, dass ich ihn in nächsten Büchern auch erleben werde und dass er sie dazu bringt das zu tun was er ihr am Ende vorschlägt. Obwohl ich nun einiges über die Vergangenheit weiß, hat mich das letzte Kapitel doch sehr neugierig gemacht und würde gerne mehr über diese erfahren. Nun wen gibt es als Charaktere noch? Die meisten sind mir unsympathisch, vor allem Opaline, obwohl ich sie ansatzweise verstehen kann. Dem Cop Capps habe ich nicht vertraut, aber er wurde mir sympathisch. Die Bösen im Buch, wenn ich sie mal so platt nennen darf, fand ich sehr interessant. Es hat mich schockiert, aber ihre Gründe finde ich zwar falsch, aber ich konnte diese verstehen und für mich war es sehr interessant diese einzelnen Puzzlestücke zusammen zu setzen, obwohl ich das ohne Sundays Hilfe nicht geschafft hätte.

 

Nun das Buch ist in einem sehr angenehmen Schreibstil geschrieben, der sich flüssig lesen lässt. Für mich war es eine spannende Geschichte die einen Blickwinkel auf einen Teil von den USA wirft von der die meisten wohl kaum etwas wissen oder nicht weiter darüber nachgedacht haben. Ich fand es interessant, vor allem in Verbindung mit Sundays Vergangenheit, obwohl es mir weh getan hat zu lesen was sie erleben musste. Die Orte waren gut beschrieben. Zum Beispiel „die Luft roch nach Sonne, die auf moosbedeckte Erde und Steine scheint. Nach Gras, gemäht von Gärtnern, deren Muttersprache nicht Englisch ist.“ Eine besondere Art zu beschreiben, aber diese brachte mir die Geschichte und die Umgebung nochmal näher.

 

Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und hoffe, dass bald ein zweiter Fall erscheint in dem Sunday Night ermittelt.