Rezension

Spannender fundierter Histokrimi

Märzgefallene - Volker Kutscher

Märzgefallene
von Volker Kutscher

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn möglich sollte man Volker Kutschers Serie um den Kommissar Gereon Rath der Reihe nach lesen, denn die persönliche Entwicklung des Menschen und die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen in Deutschland bauen natürlich aufeinander auf und erhöhen damit den Lesegenuss. Aber auch Quereinsteiger werden ihre Freude daran haben.

Wir schreiben das Jahr 1933. Die Nazis und Hitler krempeln das Land immer mehr um. Überall wehen Nazi-Fahnen, Kommunisten werden verfolgt, Juden und andere Gesellschaftsgruppen diffamiert und immer mehr aus der Gesellschaft und aus dem Land gejagt. Gereon versucht wegzusehen und hofft, dass bald alles wieder anders wird. Er beschäftigt sich lieber mit mehreren Morden, die auf die gleiche Art und Weise mit einem speziellen Dolch begangen wurden. Die Motive der Taten reichen bis in die Wirren des ersten Weltkrieges und nur seiner Hartnäckigkeit und der Mithilfe seiner Verlobten Charlie ist es zu verdanken, dass er den ganezn Hintergründen allmählich auf die Spur kommt.

Ein trickreicher, glaubwürdiger Plot hält den Spannungsbogen von Anfang an hoch und der Showdown am Ende ist das Sahenhäubchen des Kriminalfalles. Noch mehr aber als die Ermittlungen beschäftigen den Leser sicherlich die gesellschaftlilchen Umbrüche, die durch das Naziregime auf erschreckende Weise um sich greifen und die vor niemandem Halt machen. Anhand der Hauptpersonen wird dargestellt, wie unterschiedlich die Menschen auf Hitler und seine Schergen reagiert haben und man kann durchaus nachvollziehen, dass nicht alle gleich wussten, was hier eigentlich passiert. Der düstere Grundtenor des Buches ist zwar beängstigend aber auch so informativ und gut erzählt, dass man das Buch gerne liest und kaum mehr weglegen kann.

Von mir volle 5 Sterne. Ein wirkliches Highlight des historischen Krimi-Genres.