Rezension

Spannender Geheimdienst-Thriller

Secret - Niemand schweigt für immer - Brad Meltzer

Secret - Niemand schweigt für immer
von Brad Meltzer

Bewertet mit 4 Sternen

Anfangs erscheint der Thriller „Secret – Niemand schweigt für immer“ des amerikanischen Bestseller-Autors Brad Meltzer (47), vor wenigen Tagen im Aufbau-Taschenbuchverlag erschienen, ziemlich verwirrend und undurchschaubar. Wie Metzlers Hauptfigur Hazel Nash braucht man schon eine Weile, bis sich die Geschichte zu einem spannenden, zum Finale hin immer rasanter erzählten Geheimdienst-Thriller entwickelt. Nach einem Autounfall, bei dem ihr Vater Jack Nash, ein durch seine Doku-Show „House of Secrets“ weltbekannter TV-Star, zu Tode gekommen ist, ihr Bruder Nicholas, genannt Skip, ebenso wie sie selbst verletzt wurde, erwacht die Anthropologin Hazel Nash nach einwöchigem Koma ohne jede Erinnerung. Als sie wieder erwacht, werden ihr von FBI-Agent Trevor Rabkins Fragen gestellt, auf die sie wegen fehlender Erinnerung an Vergangenes keine Antwort weiß. Sie erfährt, dass ein Mann, den ihr Vater wegen seiner TV-Show Tage zuvor besucht hatte, danach ermordet aufgefunden wurde. Kaum gesund, geht sie selbst diesen Fragen nach und kommt Schritt für Schritt einer gefährlichen, auch für sich selbst bedrohlichen Verschwörung und den Geheimnissen ihrer Familie auf die Spur. Wie seine erinnerungslose Hauptfigur Hazel Nash entschlüsselt Autor Brad Meltzer gemeinsam mit seinem Co-Autor Tod Goldberg (47), den man in Deutschland durch seinen Thriller „Gangsterland“ (2016) kennt, die zunächst undurchschaubare Story. In den ersten Kapiteln vermag man nicht einmal die Guten von den Bösen zu unterscheiden. Erst allmählich fallen einige Masken, man beginnt als Leser die Personen zu sortieren und langsam wird ein Muster erkennbar, auch wenn es noch bis zum letzten Kapitel durchaus die eine oder andere Überraschung gibt. Schließlich wird deutlich, dass der amerikanische Geheimdienst FBI seit Jahrzehnten der Drahtzieher einer globalen Aktion ist, die auf jeden Fall geheim zu bleiben hat, weshalb für den „guten Zweck“ sogar gemordet werden muss - denn kein Lebender, „niemand schweigt für immer“. Nicht nur diese mörderische Geheimdiensttätigkeit wird vom Autor kritisiert, sondern am Beispiel der Familie Nash vor allem die Tatsache, dass ganze Familien vom FBI schonungslos ausgenutzt werden. Der FBI schreckt nicht einmal davor zurück, Kinder für seine Zwecke zu missbrauchen. Interessant bei diesem Thriller ist zu wissen, dass Autor Brad Meltzer, dessen Thriller schon in 25 Sprachen übersetzt wurden, vor etlichen Jahren mit Vertretern der Geheimdienste CIA und FBI, des US-Ministeriums für Innere Sicherheit und Psychologen verschiedener Fachrichtungen Mitglied einer Arbeitsgruppe war zur Entwicklung neuer geheimdienstlicher Abwehrmethoden gegen Terrorangriffe auf die Vereinigten Staaten. So wurde „Secret – Niemand schweigt für immer“ ein glaubwürdiger, ein von Kapitel zu Kapitel zunehmend spannender Thriller.