Rezension

Spannender Genremix, wo bleibt Band 2?

Der letzte Rabe des Empire -

Der letzte Rabe des Empire
von Patrick Hertweck

Bewertet mit 4 Sternen

London 1888. Die Stadt befindet sich in Aufruhr: Jack the Ripper geht um! Als wären die Ereignisse noch nicht erschreckend genug, stellt Melvin, dessen Zuhause ein verlassenes Gemäuer ist, fest, dass er jedes der Opfer gekannt hat. Bevor er die Chance hat, das Mädchen, das er liebt, zu warnen, ziert sie die nächste Titelseite. Fest entschlossen den Mörder zu überführen, wird er in mysteriöse Ereignisse hineingezogen und sieht sich mit Wesen konfrontiert, die in dunklen Gassen auf ihn lauern…

Die Geschichte verteilt sich auf sieben Tage und entwickelt sich entsprechend zügig. Gleichzeitig bekommen wir einen Einblick in die verschiedenen involvierten Figuren und Fronten – da kommen einige Perspektivenwechsel zusammen. Ich finde, dass die kürzen Abschnitte dazu gepasst haben, dass in kurzer Zeit sehr viel passiert. Ich kann mir aber vorstellen, dass zu Beginn einigen hierbei ein näherer Bezug zu Melvin verlorengehen könnte.

Bei einigen Begrifflichkeiten hätte ich‘s im Hinblick auf die Zielgruppe hilfreich gefunden, wenn es eine Art Glossar gegeben hätte. Allerdings sollte die Geschichte auch verständlich bleiben, wenn einzelne Stellen nicht ganz klar sind. Eine Karte wäre für mich allerdings auch jetzt super nützlich gewesen!

Die Charaktere waren vielseitig, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass einige etwas mehr Zeit gebraucht hätten, um lebendiger zu wirken. Wilkie, Melvin und die Freundschaft zwischen den beiden haben mir jedoch gut gefallen! Dass das Schicksal einer weiteren Figur, die ich sehr gerne mochte, unklar bleibt, ist super schade. Vielleicht kommt eines Tages Band 2?

Insgesamt war das Buch düsterer als ich erwartet hatte und ein Mix aus Schauerroman, Fantasy und Krimi. Die einzelnen Fäden werden am Ende recht geschickt zusammenführt, für mein Empfinden war das Finale jedoch etwas straff. Dennoch eine tolle Geschichte!