Rezension

Spannender historischer Kriminalroman

Der Angstmann - Frank Goldammer

Der Angstmann
von Frank Goldammer

Bewertet mit 4 Sternen

Dresden 1944: Zwei Jungen finden eine grausam zugerichtete Frauenleiche in einem Ruderhaus. Kriminalinspektor Max Heller wird mit den Ermittlungen betraut. Die verlaufen allerdings alles andere als reibungslos. Denn fähige Mitarbeiter werden an die Front gerufen und sein linientreuer Vorgesetzter drängt darauf, dass Heller den Fall schnell abschließt und zu dem Ergebnis kommt, dass ein Durchreisender der Täter war. Heller glaubt allerdings nicht daran und folgt,  zum großen Ärger seines Chefs, weiteren Spuren. Schon bald wird die nächste Frauenleiche gefunden und das Gerücht, dass der Angstmann umgeht, macht die Runde....

Der Einstieg in den Kriminalroman gelingt mühelos. Denn Frank Goldammer sorgt von Anfang an dafür, dass man sich stets bewusst ist, in welcher Zeit sich die Handlung zuträgt. Die Hintergrundkulisse erwacht zum Leben, da man die Kälte, den Hunger und die Gefahr, wem man in dieser Zeit überhaupt noch trauen kann, zwischen den Zeilen spüren kann. Da Max Heller kein Anhänger Hitlers ist, schwebt er immer in Gefahr, von seinem Vorgesetzten angezeigt und aus dem Verkehr gezogen zu werden. Die Atmosphäre wirkt dadurch bedrohlich und beklemmend.

Der Fall selbst startet eher gemächlich. Im ersten Teil des Buchs tritt die Spannung sogar ein wenig auf der Stelle. Die Geschichte ist zwar durchgehend interessant, doch echte Spannung will sich nicht so richtig einstellen. Das ändert sich im zweiten Teil der Erzählung allerdings komplett, denn dann überschlagen sich die Ereignisse und sorgen dafür, dass man das Buch nur noch ungern aus der Hand legen mag. 

Ich habe mich beim Lesen dieses Krimis sehr gut unterhalten. Im ersten Teil hätte ich mir zwar ein wenig mehr Spannung gewünscht, doch dafür wurde ich dann in der zweiten Hälfte großzügig entschädigt. Die düstere und bedrohliche Stimmung hat außerdem dafür gesorgt, dass das Buch sehr authentisch auf mich wirkte. Ich vergebe deshalb vier von fünf Bewertungssternen und freue mich schon auf den nächsten Fall von Max Heller.