Rezension

spannender historischer Kriminalroman mit einer eigenwilligen Ermittlerin

Der Schatz Salomos - Maria W. Peter

Der Schatz Salomos
von Maria W. Peter

Bewertet mit 5 Sternen

Im Rahmen einer Leserunde hatte ich die Möglichkeit, den neuen Roman von Maria W. Peter "Der Schatz Salomos" zu lesen und er hat mich überzeugt, obwohl ich die Vorgängerromane nicht kannte, war ich sofort mitten in der Handlung. Einige kleinere Randbemerkungen beziehen sich auf die Vorgängerromane, alles in allem ist dieser Roman abgeschlossen in sich und ein Quereinstieg problemlos möglich.

Der Roman spielt im 3. Jahrhundert nach Christus an der Mosel, als die 17jährige Sklavin Invita gemeinsam mit ihrer Herrin Marcella in ihre Heimatstadt Metz, das damalige Divoduram zurückkehrt. Kaum wieder zurück in der Heimat, passieren zwei Morde an zwei jungen Frauen, an denen der Täter kleine Verwünschungstafeln oder auch Verfluchungstadeln um den Hals gehängt, zurücklässt. Es müssen Schuldige gefunden werden und wer würde sich mehr dazu eignen, als zwei jüdische Mitbewohner, der alte Arzt Isaac und sein Sohn. Inivita, ihrer Herrin Marcella verpflichtet begibt sich auf dünnes Eis und in Gefahr  als sie auf eigene Faust versucht, den wahren Schuldigen zu finden…

Maria W. Peter hat mit Invita einer jungen toughen Frau Leben eingehaucht, was in meinen Augen vollkommen gelungen ist. Draufgängerisch, manchmal ein wenig unbesonnen, aber immer das Ziel vor Augen, vor allen Dingen ihre doch untergeordnete soziale Stellung die klar positioniert ist, sie aber nicht hindert, auch über Umwege zu gehen und hartnäckig zu bleiben. Der Roman ist fesselnd und sehr spannend geschrieben, ich habe mich schwer getan, ihn aus der Hand zu legen. Auch Marcella, Invitas Herrin ist ein sehr interessanter Charakter, sie glaubt an das Christentum was ihr Vater einerseits duldet, andererseits ist sie seiner gesellschaftlichen Stellung verpflichtet und die junge Frau muss die eine oder andere Gratwanderung unternehmen.

Mir haben nicht nur die Charaktere sehr gut gefallen, sondern auch der flüssige, spannende und fesselnde Schreibstil des Romans, ebenso wie die auf mich sehr authentisch wirkenden Beschreibungen der Lebensweisen der damaligen Zeit und der antiken Bauten.  Es spricht für eine sehr gute Recherche, das nicht nur die römische Geschichte einfließt, sondern auch die Verfolgung und Ausgrenzung von Juden und Christen.

Den Abschluss des Romans bildet ein ausführliches Glossar mit den Erläuterungen zu einigen Begriffen des Romans und eine Karte von  Metz, dem damaligen Divodurum mit den wichtigsten  Orten.

Der Roman hat mir kurzweilige Lesestunden beschert, ich habe mit Invita mitgefiebert, manchmal den Kopf geschüttelt und geschmunzelt,  war als Leserin mitten im Geschehen.

Eine klare Leseempfehlung besonders für Liebhaber historischer Roman.