Rezension

Spannender historischer Roman im Umfeld des Kathedralenbaus in Magdeburg

Die Kathedrale des Lichts - Ruben Laurin

Die Kathedrale des Lichts
von Ruben Laurin

Bewertet mit 4 Sternen

Der Roman spielt im Wesentlichen im 13. Jahrhundert in Magdeburg.
Moritz hat in seiner Kindheit Schlimmes erlebt; er ist der einzige Überlebende aus seiner Familie und fristet dann zunächst sein Leben als Sklave an einem Hof.
Als er in der Bauhütte eingesetzt wird, stellt sich heraus, dass er ein besonderes Talent für die Bildhauerei hat und er bezaubernde Figuren schaffen kann, die die Gefühle und den Charakter der Menschen widerspiegeln, die Vorbild für die Figuren waren.
Die junge Helena ist die Tochter des Baumeisters, der die Magdeburger Kathedrale zu Ehren des Heiligen Mauritius bauen soll. Um sie werben gleich mehrere Ritter und andere im Umfeld der Bauhütte.
Darüber hinaus spielt eine Vielzahl weiterer Personen im Umfeld der Bauhütte mit.

Meine Meinung:
Im ersten Teil der Geschichte lernt man zunächst die Vielzahl der Personen kennen, die in dem Roman vorkommen. Man hat als Leser leider zunächst wenig Gelegenheit, die Figuren besser kennenzulernen, da die Perspektive jeweils relativ schnell zwischen den einzelnen Charakteren wechselt. Im Laufe der Geschichte konsolidiert sich die Situation zwar etwas, aber insgesamt hätte ich mir ein wenig mehr Tiefe bei den Personen gewünscht (und dafür vielleicht eine oder zwei Personen weniger im Roman).
Die Handlung ist grundsätzlich jedoch spannend und gewinnt zusätzlich durch die geschickt eingeflochtenen Beschreibungen zum Kathedralenbau. Insbesondere in dieser Hinsicht habe ich "nebenbei" viel gelernt, was mich angeregt hat, zum Beispiel bei der anstehenden Besichtigung einer Kathedrale auf andere Dinge zu achten und den Baumeistern noch mehr Wertschätzung zu zollen.

Gut gefallen hat mir auch, dass in die Handlung Einschübe aufgenommen wurden, die in die Zeit des Heiligen Mauritius, zu dessen Ehre die Kathedrale gebaut wird, zurückschauen.

Insgesamt erscheint mir der Roman sehr gut recherchiert, so dass er nicht nur gute Einblicke in das Handwerk in einer Bauhütte bietet, sondern auch in das alltägliche Leben der Leute.

Fazit:
Mit einigen wenigen Abstrichen rund um die Beschreibung der handelnden Personen ist "Die Kathedrale des Lichts" für mich ein gelungener und gut recherchierter historischer Roman.