Rezension

Spannender Jugendthriller mit einer perfekten Würze an Lovestory.

Leda & Silas 1: Regenbogenzeit - Julia K. Stein

Leda & Silas 1: Regenbogenzeit
von Julia K. Stein

Bewertet mit 5 Sternen

Julia K. Steins "Regenbogenzeit" ist der Reihenauftakt ihrer Leda & Silas Reihe, die im Impress Verlag erscheint. Nachdem ich mich vollkommen in das wunderschön Cover verliebt habe und der Klappentext auch voll und ganz nach meinem Geschmack ist, wusste ich gleich, dass mir dieses eBook gefallen wird. Allerdings hätte ich nach dem Lesen des Klappentextes und dem Beurteilen des Covers eher mit einer Jugendbuch Liebesgeschichte gerechnet, als mit einem Jugendthriller mit Liebesgeschichtenanteil. Der Titel "Regenbogenzeit" passt perfekt, da Regenbögen nur entstehen bei einer von der Sonnen beschienen Regenwand, was sehr gut mit dem Inhalt harmoniert.
Die weibliche, 17-jährige Protagonistin Leda hat keinen leicht Start in dieser Geschichte. Aufgrund dem tragischen Tod ihrer Mutter, den sie einfach nicht akzeptieren kann und mag und dem sie nachgehen will, beginnt sie im Sommer ein Praktikum im Schlachthof. Mitten auf dem Land, Felder weit und breit, kein Partyleben, sondern nur schräge, argwöhnische Dorfbewohner, die Fremden gegenüber alles andere als freundlichen eingestellt sind. Dann begegnet sie Silas. Ein junger, amerikanischer, charmanter, äußerst schmackhafter Fremder, der ebenfalls Schlachthof arbeitet. Ein definitiver Lichtblick für Leda!
Die Liebesgeschichte ist für mich, wie oben bereits beschrieben, nicht der vorrangige Part der Handlung. Julia K. Stein legt mehr Wert auf die Hintergründe, die Recherchen, die Spannung und die Glaubwürdigkeit ihrer Geschichte. Unfassbar komplex und gut durchdacht präsentiert sie uns hier einen ausgefeilten Jugendthriller, dunkle Geheimnisse aus Forschungsbereichen, die für Laien schon ziemlich tiefgehend sind. Zusätzlich verfeinert sie diese bereits runde Geschichte mit einer würzigen Liebesgeschichte, die mir mehrfach ein romantisches Prickeln verschafft hat. Leda und Silas haben es wirklich nicht leicht und müssen für ihre Zuneigung mehr als einmal kämpfen. Aber was im Leben ist schon leicht, besonders, wenn die Vergangenheit einem grundlegend riesige Steinbrocken in den Weg schaufelt.
Super spannend ist das Thema von Ledas Nachforschungen: Das Schlachten von Tieren für die Lebensmittelindustrie. Wahnsinnig detailliert und gut recherchiert präsentiert uns die Autorin konkrete Fakten zu diesem Thema. Mehr als einmal hat sich mir der Magen umgedreht und mich würde es nicht wundern, wenn Julia K. Stein nach dem Schreiben dieses Buches zur Vegetarierin mutiert ist, wenn es nicht schon vorher war. Aber für mich persönlich sind besonders die Entwicklungen der Nachforschung interessant. Mit und mit erfährt Leda immer mehr über und durch den Schlachthof. Dinge die eigentlich gar nicht mehr mit dem Schlachten an sich zu tun haben und viel tiefgängiger sind. Plötzlich habe ich mich in einem Molekular-Genetik-Fall wieder gefunden, hätte am Liebsten gleich selbst mein Laborjournal gezückt und mich mit Leda gemeinsam in die Nachforschungen gestürzt. Gut, ich meine klar, als angehende Biotechnologin fühlt man sich im Labor der Molekulargenetik gleich wie zu Hause und würde am Liebsten selbst zu den Gerätschaften greifen.  Grandios-starke Idee! Der Hintergrund und der Verlauf der Geschichte sind so perfekt durchdacht und harmonieren perfekt.