Rezension

Spannender Justizthriller

Tod im Zwiebelfeld
von Joseph Wambaugh

Bewertet mit 3.5 Sternen

 

Wer hätte sich vorstellen können, dass der Tod im Zwiebelfeld solch weitreichende Konsequenzen haben würde? Nachdem ein Polizist brutal ermordet und der andere verfolgt wurde und nun stark traumatisiert ist, beginnt ein langwieriger Prozess um die beiden Mörder, welche oftmals mehr Glück als Verstand haben.

 

Dass Gerichtsverfahren oft zur Haarspalterei wird, zeigt der Roman eindrucksvoll. Einfache und auf dem ersten Blick unbedeutende Fehler führen zu noch größeren Prozessen, die kein Ende mehr nehmen wollen. Der Mord im Zwiebelfeld ist tatsächlich geschehen, und auch das Gerichtsverfahren ist so oder so ähnlich abgelaufen.

So werden Gerichtsszenen lange und langwierig beschrieben, was der Realität zwar entspricht, beim Lesen aber echt zäh wird. Deshalb fand ich die Gerichtsszenen irgendwann etwas langweilig, weil sie mir zu detailliert beschrieben waren. Einem anderen mag genau das gefallen. Wozu gibt es sonst Justizthriller á la John Grisham? Ich habe hier für mich erkannt, dass es nicht so ganz mein Genre ist.

 

Wirklich gut gefallen hat mir der Anfang. Wambaugh beginnt recht langsam. So werden zuerst die bisherigen Lebensetappen der vier Hauptpersonen genauer beleuchtet. Das unterfüttert sehr gut ihre späteren Handlungen und ist sehr interessant geschrieben. Mir ist kaum aufgefallen, dass ich schon 200 Seiten gelesen hatte, bis es dann mit der eigentlichen Handlung wirklich voran geht.

Wambaugh versteht es, spannend zu schreiben und dabei nicht zu viel Action reinzupacken - genau das richtige Maß.

 

Für Justizthriller sicherlich ein Hit, für mich als Neuling in dem Genre sicherlich auch super, aber leider nicht so ganz mein Ding.