Rezension

Spannender Kiel-Krimi aus der BDSM-Szene mit leichten Schwächen

Atemlos ... Leben ohne Limit - Bärbel Kiy

Atemlos ... Leben ohne Limit
von Bärbel Kiy

Bewertet mit 3.5 Sternen

Mit diesem Kriminalroman schickt die Autorin Bärbel Kiy ihren Ermittler Jan Blumental in seinen zweiten Fall, den man aber auch problemlos lesen und verstehen kann, wenn man, so wie ich, den ersten Band noch nicht kennt. Alle erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne den Lesefluss zu stören.

Ein bizarrer Leichenfund im Garten eines Kieler Unternehmers führt Jan Blumental und sein Team tief in die BDSM-Szene der Stadt an der Förde. Auf diesem für sie unbekannten Terrain warten auf die Ermittler zahlreiche skurrile Begegnungen, bei denen sie Mühe haben, den Durchblick zu bewahren und den Hintergründen des Mordes auf die Spur zu kommen. 

Bärbel Kiy bietet in diesem Krimi tiefe Einblicke in die Welt der SM, BDSM und SM-Bondage-Szene, die von einer intensiven Recherchearbeit zeugen. Dabei nehmen die entsprechenden Beschreibungen aber einen ziemlich breiten Raum ein, hinter dem die Krimihandlung lange Zeit etwas zu sehr zurückstehen muss. So braucht diese doch ziemlich lange, bevor sie dann ab etwa der Mitte des Buches so richtig ans Laufen kommt und am Ende neben reichlich Spannung auch eine überzeugende Auflösung liefert. In Sachen Figurenzeichnung weiß die Geschichte mit vielschichtig angelegeten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen dagegen durchgehend zu überzeugen.

So bleibt unter dem Strich trotz leichter Schwächen ein gelungener Krimi, der mich insgesamt gut unterhalten konnte.